Braucht man das?:Netzlautsprecher mit Bildschirm von Amazon

Lesezeit: 1 min

Und jetzt auch mit Bildschirm: Amazons Echo Show ist ein Netzlautsprecher mit Touchscreen wie bei Tablets. (Foto: Daniel Berman/Bloomberg)

Eigentlich sollte es nur ums Hören und Sprechen gehen, jetzt gibt es aus der Echo-Reihe auch ein Gerät mit berührungsempfindlichem Bildschirm. Nur ein etwas anderes Tablet?

Von Helmut Martin-Jung

Angesichts des großen Erfolges von Echo, Amazons Reihe vernetzter Lautsprecher, fällt es schwer zu glauben, dass die Amazon-Oberen anfangs gar nicht recht überzeugt davon waren, dass ein solches Produkt zum Renner werden könnte. Dass es doch so ist, zeigen allein schon die Nachahmer, die allenthalben aus dem Boden sprießen. Und auch Amazon selbst bietet eine ganze Palette dieser Geräte an, vom kleinen Dot (35 Euro) bis zum Show (219 Euro). Letzterer bietet auch einen Bildschirm.

Aber halt: Ging es nicht eigentlich um vernetzte Lautsprecher? Ein Gerät mit Bildschirm, das ist doch im Prinzip nichts anderes als ein spezialisierter kleiner Computer oder, wenn man so will, ein etwas anders gestaltetes Tablet? Nun ja, es ist eben so: Manchmal ist es doch etwas mühsam, den digitalen Helfer nur mit der Stimme zu steuern. Damit klar ist, dass er verstanden hat (oder auch nicht), gibt der Lautsprecher immer ein akustisches Feedback.

Zudem: Amazon hat ja mittlerweile ein ziemlich umfangreiches Angebot an Filmen und Serien im Angebot, darunter sogar diverse Eigenproduktionen. Auch die lassen sich auf dem Bildschirm abspielen. Doch der Bildschirm ist nur so groß wie der eines kleinen Tablets (knapp 18 Zentimeter) und spiegelt auch noch stark. Er eignet sich daher eher dazu, Smart-Home-Geräte zu steuern wie etwa Heizkörperthermostate oder die in allen Farben leuchtenden LEDs von Philips' Hue-System. Mal eben schnell eine Einstellung vorzunehmen, das geht an dem Berührungsbildschirm doch einfacher und schneller als alles per Stimme zu regeln. Dann nämlich müsste man sich auch die speziellen Kommandos merken, sonst steht man da wie der Ochs vorm Berg.

Was auch möglich ist und sich auch anbietet: Videotelefonate. Die können geführt werden zwischen zwei Echo-Show-Geräten oder aber mit Amazons Alexa-App auf Mobilgeräten wie Handys und Tablets. Leider aber ist die Bedienungsführung noch nicht ganz ausgereift. Es kommt doch schnell mal vor, dass man sich in Menüs verheddert und dann keinen Weg mehr zurückfindet. Übung macht zwar den Meister, aber eigentlich sollen doch solche Geräte den Alltag leichter machen und keine lange Einarbeitung erfordern. Für den Preis also nicht unbedingt eine Empfehlung.

© SZ vom 20.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: