Angriff auf Taxifahrer in Frankreich:"Zerbrochene Fenster, platte Reifen, und blutende Hände"

Taxi-Konkurrenten wurden in Paris mit Steinen beworfen. Der Angriff fand statt, während landesweit Taxifahrer demonstriert haben. Ihr Vorwurf: Die Konkurrenz sei unfair.

Bei einer Demonstration in Paris wurden am Montag die Autos von privaten Limousinendiensten attackiert, wie die französische Tageszeitung Le Monde berichtet. Ziel des landesweiten Protests war es, auf die Situation der Taxifahrer hinzuweisen, deren Konkurrenz "unfair" sei. Der Protest wurde von Gewerkschaften für Taxifahrer organisiert.

Eines der beschädigten Autos gehörte zum privaten Limousinendienst Uber. Wer Uber nutzt, kann sich per Smartphone eine Limousine bestellen und sich anschließend ans Ziel bringen lassen. Der Dienst ist vor allem in den USA erfolgreich. Außerhalb der Vereinigten Staaten habe Uber seine größte Nutzerschaft in Paris, sagte Pierre-Dimitri Gore-Coty, Uber-Chef für Frankreich, dem Magazin Businessweek. In Paris würden "Tausende Fahrten im Monat gebucht" und diese Zahl wachse kontinuierlich.

Uber verurteilt den Angriff: "Dass die Taxifahrer sich dazu entschieden haben, Gewalt anzuwenden, ist inakzeptabel.", lautet das Statement, nachzulesen auf dem Technikblog Venturebeat. Mehreren Medienberichten zufolge ging die Gewalt von Taxifahrern aus, ein Statement von behördlicher Seite gibt es noch nicht.

Auf Twitter fasste Kat Borlongan, die in einem der angegriffenen Autos saß, die Attacken zusammen: "Zerbrochene Fenster, platte Reifen, zerstörtes Auto und blutende Hände." Die Angreifer hätten versucht, in das Auto einzusteigen, der Chaffeur habe es aber geschafft, sie in Sicherheit zu bringen.

Taxifahrer protestieren bereits seit geraumer Zeit gegen Konkurrenzunternehmen. Erst Anfang Januar wurde deshalb ein Gesetz erlassen, dass es Diensten wie Uber vorschreibt, eine Sonderbedingung zu erfüllen: Zwischen der Bestellung eines Autos und dem Abgeholtwerden müssen mindestens 15 Minuten liegen.

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