Spaß:Lachanfall

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Kinder und Eltern sind eingeladen, den Campus Benediktbeuern der KSH kennenzulernen. (Foto: Claus Schunk)

Etwas ist so irre witzig, dass vor Lachen der Bauch wehtut. Das kann andere wütend machen oder unangenehme Konsequenzen haben - und lässt sich kaum stoppen.

Von Marija Latkovic

Okay, jetzt aber wirklich. Der Lehrer hat gerade zwei Wochen Mülldienst angedroht, weil man mit der Freundin immer noch lacht, nachdem er gegen seinen Stuhl gelaufen ist. Also lieber aufhören. So, geht wieder, denkt man nach ein paar Sekunden. Schaut kurz zur Freundin rüber. Die grinst. Gekicher, Prusten, man kriegt sich nicht mehr ein. Hinterher hat man Lach-Bauchweh. Und zwei Wochen Mülldienst.

Mit Lachanfällen ist es wie mit vielen Dingen im Leben, sie haben eine gute und eine blöde Seite. Die gute ist, logisch, der Spaß. Die blöde: Es erwischt einen oft, wenn man eigentlich ernst bleiben sollte. Mal ist ein schussliger Lehrer der Auslöser, mal der Gedanke an das Internetvideo, in dem ein verfressener Hase einem Baby den Keks klaut. Der Kopf weiß: Nicht lachen! Aber der Körper kapiert es nicht. Je mehr man das Lachen unterdrückt, desto mehr spannt er sich an, Muskel für Muskel, vom Gesicht bis zum Bauch. Mehr als 100 Muskeln sind es am Ende, und die brauchen zum Anspannen Sauerstoff, viel Sauerstoff. Den müssen Lunge und Herz jetzt ranschaffen. Also atmet man schneller, das Herz klopft und klopft, in einem drinnen wackelt und hüpft es plötzlich wie in einem Topf, in dem zu viel Popcornmais steckt. Schon schießt der erste Lacher raus. Und dann noch einer und noch einer. Lacht eine Freundin mit oder der große Bruder, war's das erst recht. Lachen geht zusammen eben noch besser als allein.

Tief einatmen und ausatmen hilft, sagen die einen, und die anderen, man solle sich so fest ins Bein kneifen, dass es wehtut. Oder an was Trauriges denken. Dabei hilft bei einem richtigen Lachanfall nur eins: Weiterlachen, bis man fertig ist und sich von allein wieder beruhigt, selbst wenn das am Ende zwei Wochen blöden Mülldienst bedeutet. Auf dem Weg zu den Mülltonnen kann man zusammen lachen, und zwar so viel, wie man will.

© SZ vom 19.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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