Exotische Fachgebiete:Frauchen-Forscher

(Foto: Robert Haas)

An vielen Hochschulen gibt es Wissenschaftler, deren Metier denkbar kurios klingt. In diese Nischen blickt jetzt SZ.de, und zwar mit einer neuen Serie. Den Anfang machen hier Mensch-Tier-Beziehungen. Da gäbe es manchen prominenten Fall zu beobachten.

Von Matthias Kohlmaier

Die meisten Studenten an deutschen Universitäten studieren Wirtschaft, Lehramt oder irgendetwas mit Sprachen - aber es gibt auch Dutzende Nischenfächer und exotisch anmutende Gebiete, denen sich Forscher widmen. Mit ihnen beschäftigt sich die Interview-Reihe "Unigespräche" auf SZ.de. Dort kommen jetzt einmal im Monat Forscher und Hochschullehrer zu Wort, die jeweils ein sehr spezielles Metier bearbeiten - zum Beispiel Ethnomusikologie oder Vornamen. Den Auftakt macht Mieke Roscher, die seit 2014 an der Universität Kassel die deutschlandweit erste Professur für Human-Animal Studies innehat. Sie forscht und lehrt im Schwerpunkt "Tier-Mensch-Gesellschaft: Ansätze einer interdisziplinären Tierforschung". Wobei man da sofort an prominente Haustiere denkt, die Hunde der Jacob-Sisters zum Beispiel. "Tiere haben in den allermeisten Fällen keine eigenen Spuren hinterlassen", sagt Roscher, "jedenfalls keine solchen, wie wir Historiker sie sonst als Quellen nutzen." Daher müsse man Aufzeichnungen von Menschen neu analysieren und sich den Tieren indirekt nähern. Speziell interessiert die Historikerin auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier im Nationalsozialismus.

© SZ vom 03.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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