"Blattmacher" 2019/20:Frischer Look fürs Heft

Lesezeit: 1 min

Illustration: Antonia Galster/FOS-BOS-Ingolstadt (Foto: N/A)

Antonia Galster hat für den "Insider" illustriert. Was dabei hilft: viel reden.

Von Anna Günther

"Und wie bebildern wir das?" Das sollte sich jede Redaktion fragen. Gute Bilder sind so wichtig wie eine gute Geschichte. Sie lenken den Blick auf der Seite und idealerweise in den Text. Symbolfotos gehen immer, eigene Bilder sind kreativer und eine besonders schöne Abwechslung sind Illustrationen. An jeder Schule gibt es begabte Zeichnerinnen oder Maler - und findet sich niemand in der Redaktion, kennen Kunstlehrer jemanden. Die Redaktion des Insiders war besonders hartnäckig: Erst suchte sie per Durchsage, beschallte die FOS/BOS in Ingolstadt, dann gingen Lehrer durch die Klassen. Schließlich fand sich ein eigenes Insider-Team "Zeichnen".

Eine der Illustratorinnen ist Antonia Galster, 17, die sich für diesen Text lieber selbst zeichnete, als ein Foto zu schicken. Sie war immer bei den Redaktionssitzungen des Insider-Teams dabei, überlegte mit den Autoren, wie sich deren Texte bebildern ließen. Und wagte sich dann an so abstrakte Themen wie die Wende, also die friedliche Revolution in der DDR; an Sätze, die kein Schüler hören will, oder an 28 Stilblüten aus Schülertexten, die auf einer Doppelseite illustriert werden mussten. Heraus kamen etwa Turteltäubchen, eine Bundeswehr-Soldatin oder ein Doppel-Porträt für Mozart und Jean-Baptiste Grenouille aus Patrick Süßkinds Buch Das Parfum.

Illustration: Antonia Galster/FOS-BOS-Ingolstadt (Foto: N/A)

Galster und ihre Mitschüler kennen das Geheimnis für tolle Illustrationen zum Text: viel miteinander reden. Wie viele Zeichnungen es am Ende waren, kann Galster am Telefon gar nicht mehr sagen. Zu viele? "Nein, das war ganz okay, ich brauche für jede Zeichnung ein bis zwei Stunden", sagt sie, "das geht schon." Ganz schön schnell, denkt man sich. Bisschen langsam, sagt Galster. Sie zeichnet, seit sie ein kleines Mädchen ist. Für die Schülerzeitung nutzte sie ihr Grafik-Tablet, weil der "Look professioneller" sei und sie - anders als beim Abfotografieren ihrer Zeichnungen - nicht auf den Lichteinfall achten musste. Aber "es ist viel angenehmer auf Papier zu zeichnen, da spürt man das Blatt", sagt sie.

Für die neue Ausgabe muss die Redaktion nun ohne Galster auskommen. Sie lernt fürs Fachabitur - und denkt schon ans Studium, Kunst natürlich. "Wenn Sie die Bilder eines Künstlers anschauen, ist das die Zusammenfassung seiner Erfahrungen und Gefühle", sagt sie. "Das ist einfach schön."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: