Bildung:Kostenlose Tablets für Schüler lassen auf sich warten

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Eine Schülerin bedient ein Tablet mit einer Übersetzungssoftware. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Tablets sollen bald flächendeckend zum Unterricht an Niedersachsens Schulen dazugehören - und zwar überall die gleichen, auf Kosten des Landes. Doch bis es so weit ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen.

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Hannover (dpa/lni) - Es war ein zentrales Wahlversprechen der SPD - und es steht auch im Koalitionsvertrag: Niedersachsens Landesregierung will Schülerinnen und Schülern kostenlose Tablets für den Unterricht zur Verfügung stellen. Wann und für wen es die Endgeräte geben wird, ist allerdings noch offen. „Ab wann wir das umsetzen können und ab welcher Jahrgangsstufe wir mit der Einführung beginnen, lässt sich heute noch nicht sagen“, sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.

Im Koalitionsvertrag heißt es zu dem Vorhaben, alle Schülerinnen und Schüller müssten „unabhängig von finanziellen Voraussetzungen an der Bildung in der digitalen Welt teilhaben können“. In einem ersten Schritt sollten daher die Klassen ab Jahrgang 8 digitale Endgeräte erhalten, danach dann auch „jüngere Schülerinnen und Schüler“.

Ministerin Hamburg betonte, es brauche jedoch auch Konzepte, wie die Tablets im Unterricht eingesetzt werden sollen. Zudem sollten die Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 abgewartet werden, „damit wir wissen, ob und wie sich der Bund an diesem Vorschlag beteiligt“. Der Digitalpakt ist ein Förderprogramm von insgesamt mehr als sieben Milliarden Euro zum technischen Ausbau der Schulen. Das bisherige Format war 2019 erstmals aufgelegt worden und läuft noch bis 2024.

Die SPD hatte im Landtagswahlkampf angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs alle Schülerinnen und Schüler mit Leih-Tablets auszustatten. „Jedes Kind wird sein Tablet haben, und es werden dieselben Tablets sein“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil im März. Es gehe dabei auch um Gerechtigkeit im Bildungssystem, sagte Hamburgs Vorgänger als Kultusminister, Grant Hendrik Tonne.

Der SPD-Plan sah vor, dass die Geräte über ein Leasing-Modell alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden, sodass immer aktuelle Geräte zur Verfügung stehen. Für die Schülerinnen und Schüler wären die Tablets kostenfrei. Auf das Land kämen dadurch jährliche Kosten im dreistelligen Millionenbereich zu, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:221218-99-941861/2

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