Zum Waldschutz:Schonzeit für Rehe und Hirsche aufgehoben

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Zum Schutz bestimmter Waldgebiete dürfen Rehe, Hirsche und Gämsen in oberbayerischen Bergwäldern auch außerhalb der Jagdzeiten geschossen werden. Die Regierung von Oberbayern hob die Schonzeit für die Tiere dort erneut auf, wo sogenannte Schutzwälder aufgeforstet werden. Das teilten die Bayerischen Staatsforsten mit. Dabei geht es um Bergwälder in den Alpen, die vor Lawinen, Muren und Überschwemmungen schützen. "Sie sind mit ein Grund, warum die enormen Schneehöhen dieses Winters nicht mehr Schaden angerichtet haben", heiß es in der Mitteilung.

Seit 1986 wurden den Angaben zufolge rund 10 000 Hektar Schutzwald saniert und mehr als 13 Millionen Laub- und Nadelbäume neu gepflanzt. 85 Millionen Euro hat das gekostet, dazu kommen weitere 20 Millionen für vorbeugende Maßnahmen. "Damit die jungen Waldbäume aufwachsen können, müssen wir sie auch vor dem Verbiss durch Wildtiere schützen", sagte Staatsforsten-Chef Martin Neumeyer. Mit der neuen Schonzeitaufhebungsverordnung, die bis zum Jahr 2024 gilt, kann dort auch künftig außerhalb der regulären Jagdzeiten Reh-, Rot- und Gamswild geschossen werden. Dabei werden Muttertiere allerdings verschont. Außerdem sollen die Jäger besondere Rücksicht nehmen auf seltene Tierarten wie Auerhuhn und Steinadler. Neu ist den Angaben zufolge, dass künftig nur bleifreie Munition eingesetzt wird. "Die Weiterführung der Schonzeitaufhebungsverordnung ist ein wichtiges Signal für die Menschen, die im Gebirge leben und für den Wald, der in Zeiten des Klimawandels besonderen Herausforderungen trotzen muss", sagte Neumeyer.

Eigentlich gilt die Schonzeit für Hirsche in Bayern laut Bayerischem Jagdverband vom Sommer bis zum Januar und für Gämsen von Mitte Dezember bis Ende Juni. Die für Rehe variiert - je nachdem, ob es sich um Kitze, Geißen, Schmalrehe oder Böcke handelt.

© SZ vom 27.02.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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