Würzburg/Nürnberg:Falsche Polizisten auf Diebestour

Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich am Telefon als Beamte ausgeben und angeben, sie müssten vorsorglich Wertgegenstände im Haushalt des Angerufenen sicherstellen. Allein am Montag gingen in Franken etwa 80 solcher Anrufe in diversen Haushalten ein. Zunächst war keiner davon erfolgreich. Dass die Masche aber grundsätzlich für Betrüger erfolgversprechend ist, mussten die Ermittler im Oktober feststellen. In der Nähe von Aschaffenburg stellte eine Frau den Betrügern Bargeld und Schmuck im Wert von insgesamt 40 000 Euro zur Verfügung. Ein Mann wiederum überließ den Betrügern sogar Geld und Münzen im Wert von einer halben Million Euro - eine Schadenssumme, wie sie in Unterfranken bei einer Einzelperson noch nie vorgekommen ist.

Die Methode ist immer dieselbe. Die Anrufer nutzen ein Programm, mithilfe dessen auf dem Display der Angerufenen eine Polizeinummer erscheint. Meist ist das die 110 in Kombination mit der Ortsvorwahl. Dann erzählen die Anrufer die Geschichte, sie hätten ein Mitglied einer Einbrecherbande festgenommen. Dieses hätte angeblich die Adresse der angerufenen Person auf einem Zettel notiert gehabt. Daher müsse man nun Wertgegenstände vorsorglich sicherstellen. Eine Frau hatte im Oktober ihr Hab und Gut in eine Einkaufstüte gepackt und wie vereinbart an den Zaunpfosten ihres Grundstücks gehängt.

© SZ vom 27.11.2018 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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