Wann kann ich umsonst mit der Bahn fahren? Für welche Wettbewerbe gibt es nochTickets? Wo bekomme ich nach dem Rennen die größte Pizza? Alle Informationen zur Ski-WM in Garmisch. Wie komme ich hin? Die Deutsche Bahn setzt während der WM zusätzliche Züge und Waggons ein, sie rechnet mit 80.000 Fahrgästen mehr als gewöhnlich - nicht zuletzt weil die Anreise in den bayerischen Nahverkehrszügen mit einem gültigen WM-Ticket am Tag des Rennens kostenlos ist. 40 zusätzliche Busse befördern die Besucher dann vom Garmischer Bahnhof zu den Pisten am Gudiberg und an der Kandahar. "Eine Autofahrt von München nach GAP dauert nur 50 Minuten", heißt es verlockend auf der offiziellen Webseite der Ski-WM. Doch nur die wenigsten Fahrer dürften so schnell ans Ziel gelangen, denn während des Großereignisses ist mit deutlich mehr Verkehr zu rechnen als gewöhnlich. Insbesondere an Engstellen wie dem Autobahnende bei Eschenlohe, in Oberau oder innerhalb von Garmisch ist mit Stau zu rechnen. Ob mit Bahn oder Auto - es empfiehlt sich in jedem Fall, frühzeitig loszufahren.
Was kosten die Tickets? Für die meisten Rennen sind im Vorverkauf noch Eintrittskarten zu erhalten. Tickets aller Kategorien gibt es noch für den Super-G der Frauen und der Männer, die Super-Kombi der Männer und den Nations Team Event. Die beiden Abfahrten sind weitgehend ausverkauft, für diese Rennen sind nur noch Sitzplätze auf der Tribüne verfügbar. Den Riesenslalom der Frauen und Männer können Besucher ebenfalls noch von Sitzplätzen auf der Tribüne und auch von Stehplätzen im Gelände verfolgen. Die Superkombi der Frauen ist bereits ausverkauft, für die beiden Slaloms am Gudiberg gibt es nur noch Stadionkarten. Von dort aus ist der Hang nur zur Hälfte einsehbar, auf Videowänden können die Fans den Rest des Rennens verfolgen. Die Karten für die WM vertreibt München-Ticket an den Vorverkaufsstellen, auch auf der Homepage www.gap2011.com kann man sich bis kurz vor dem Rennen Karten kaufen und gleich selbst ausdrucken. Die Restkontingente gehen jeweils an die Tageskasse. Karten kosten zwischen 26 und 129 Euro, für den Slalom gibt es Karten mit eingeschränkter Sicht für 14,50 Euro.
Wo finden die Rennen statt? Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Super-Kombination und der Nations Team Event: Die meisten Wettbewerbe finden auf der legendären Kandahar statt, die für die WM ausgebaut worden ist. Für die ein oder andere Schrecksekunde dürfte der steilste Hang im Ski-Zirkus mit 92 Prozent Gefälle sorgen. Der Start der Herren-Abfahrt befindet sich auf dem Kreuzjoch-Gipfel in 1690 Metern Höhe, das Ziel in der Nähe der Kreuzeck-Bahn auf 760 Metern. Die Slalomwettbewerbe werden auf dem steilen Hang des Gudiberges ausgetragen, der sich unmittelbar neben der neuen Skisprungschanze befindet. Der Horn, die WM-Strecke von 1978, steht den Fahrer zum Trainieren zur Verfügung. Montag, 7.2.: Eröffnungsfeier; Olympia-Skistadion Dienstag, 8.2.: Super-G der Damen; Kandahar Mittwoch, 9.2.: Rennpause Donnerstag, 10.2.: Super-G der Herren; Kandahar Freitag, 11.2.: Superkombination der Damen; Kandahar/Gudiberg Samstag, 12.2.: Herren-Abfahrt; Kandahar Sonntag, 13.2.: Damen-Abfahrt; Kandahar Montag, 14.2.: Superkombination der Herren; Kandahar/Gudiberg Dienstag, 15.2.: Rennpause Mittwoch,16.2.: Nations Team Event; Kandahar/Gudiberg Donnerstag, 17.2.: Damen-Riesenslalom; Kandahar Freitag, 18.2.: Herren-Riesenslalom; Kandahar Samstag, 19.2.: Damen-Slalom; Gudiberg Sonntag, 20.2.: Herren-Slalom; Gudiberg
Wie wird das Wetter? Frühlingshafte Temperaturen in Bayern - auch in Garmisch wärmt die Sonne, es hat mehr als zehn Grad Celsius. Für die kommenden Tage ist weiter perfektes Urlaubswetter vorausgesagt, gegen Ende der Woche soll es dann ein wenig kühler und womöglich regnerisch werden. Doch zur Damenabfahrt am Sonntag ist bereits wieder Sonne vorhergesagt. Über mangelnden Schnee müssen sich die Veranstalter keine Sorgen machen. Noch liegen einige Zentimeter im Tal. Thomas Schmid, Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen, sagte am Freitag bei einer Veranstaltung in München: "Die frühlingshaften Temperaturen machen uns überhaupt keine Angst, nur starker Schneefall, den wollen wir nicht haben."
Wo gibt es die besten Schnitzel und Pizzen? An fast jeder Ecke in Garmisch-Partenkirchen gibt es ein Restaurant, da der Ort auf Touristenmassen eingestellt ist. Gut essen lässt es sich zum Beispiel im Restaurant Husar (Fürstenstr. 25), das Gebäude wurde im Mittelalter erbaut und liegt recht versteckt. Das Bräustüberl Garmisch (Fürstenstr. 23, Foto) serviert günstige bayerische Gerichte in einer herrlich bemalten Gaststube, es kommen viele Einheimische. Urig geht es auch im Lokal Zum Wildschütz (Bankgasse 9) zu. Etwas gehobener ist das Restaurant Reindl (Bahnhofstr. 15) - die Küche ist exzellent. Gute Pizzen und Pastagerichte gibt es im Renzo (Rathausplatz 6) oder im La Mamma (Zugspitzstr. 27). Und den schönsten Blick hat man auf der Terrasse vom Berggasthof Panorama (St. Anton 3) - direkt am Wank.
Wo geht es nach dem Rennen hin? Natürlich gibt es in Garmisch-Partenkirchen ein Rahmenprogramm, das den Rahmen sprengt. Da wären zum Beispiel die Pisten-Attraktionen: Im sogenannten Fan-Park am Zielhang des Gudibergs spielen an allen Wettkampftagen Coverbands, vor den Rennen sind an der Kandahar und am Gudiberg vormittags ebenfalls Bands im Einsatz, die den Besucher jeweils von 9:30 Uhr an beschallen, und im WM-Park beim Kurhaus in der Ortsmitte geht die musikalische Dauerberieselung nach den Rennen weiter, von 15 Uhr an bis Mitternacht. Neben der dort stattfindenden Medaillenvergabe spielen abends auch diverse Bands, zu den bekannteren Interpreten zählen Claudia Koreck (Mittwoch, 9. Februar), Christina Stürmer (Samstag, 12. Februar) und DJ Ötzi (Freitag, 18. Februar). Danach füllen sich die Klubs. Neben der P1-Außenstelle sind das vor allem der John's Club und das Musik Café. Geschlossen wird dort spätestens um 5 Uhr.
Was ist kulturell geboten? Während der WM laufen zudem drei Ausstellungen zum Thema Wintersport. Im Kurhaus ist "75 Jahre Olympische Spiele: Die Kehrseite der Medaille" zu sehen, über die Olympischen Spiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, die zum einen die Faszination des Sports zeigten, aber auch den Nationalsozialisten für ihre Ziele dienten (Michael-Ende-Kurpark). In der Ausstellung "Kunst:Schnee" im Werdenfels Museum (Ludwigstraße 47) geht es um die Entwicklung des Wintersportregionen von den romantisch verklärten Erinnerungen an frühere Tage bis zu den immer weiter reifenden Techniken und Möglichkeiten der Gegenwart. Und "Abgefahren! Frauen auf Skiern" im Museum Aschenbrenner (Loisachstraße 44) zeigt die Anfänge des Frauenskisports, als die Damen noch belächelt und als "Mannsweiber" beschimpft wurden, und darum kämpfen mussten, auch eine Skihose tragen zu dürfen.
Wo kann ich Ski fahren? Natürlich können Sportliche trotz der WM weiter in Garmisch Ski fahren. Mit Einschränkungen ist nur an den WM-Strecken an der Kandahar und am Gudiberg zu rechnen. Dennoch sind am Kreuzeck und am Hausberg bis auf die WM-Strecken alle Pisten geöffnet, der Trögltunnel führt die Wintersportler beispielsweise unter der Kandahar-Abfahrt hindurch. Freie Fahrt gilt natürlich auf Deutschlands höchstem Skigebiet, der Zugspitze. Nach einer kurzen Autofahrt sind zudem Skigebiete wie Lermoos-Grubigstein oder die Ehrwalder Alm zu erreichen, dort dürfte es ruhiger zugehen.
Wo sind noch Unterkünfte frei? Wer während der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen übernachten möchte, findet noch ausreichend Möglichkeiten. Unterkünfte gebe es derzeit noch in allen Kategorien, heißt es im Garmisch-Partenkirchener Tourismusamt. Auskünfte unter 08821/180726 oder 180425.
Was kann ich unternehmen, wenn Rennpause ist? Die Rennen sind meist gegen Mittag beendet, doch für die Besucher muss der Tag dann noch nicht gelaufen sein. Rund um Garmisch-Partenkirchen gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind. Das berühmte Märchenschloss Neuschwanstein von Ludwig II. (Foto) liegt nur 60 Kilometer entfernt. Um zur "Königlichen Villa" Schloss Linderhof zu gelangen, muss man gar nur 25 Kilometer fahren. Malerische Spaziergänge oder kleine Wanderungen können Garmisch-Besucher am Kochel- und Walchensee unternehmen, die weniger als 30 Kilometer entfernt sind. Die Moorlandschaft Murnau, Heimatort berühmter Maler wie Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, liegt 25 Kilometer entfent. Aber auch direkt von Garmisch-Partenkirchen aus kann man zu einem Ausflug starten. Schön ist zum Beispiel die Wanderung zum Kreuzeck, bei der man etwa zwei Stunden für den Aufstieg benötigt, wahlweise kann auch der Lift genommen werden.