Wirtschaftsministerium:Nachhaltig und barrierefrei

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Eine Tourismusoffensive soll Bayern als Urlaubsland stärken

Von Maximilian Gerl, Pfronten

Nachhaltiger, digitaler, moderner: Eine Tourismusoffensive soll Bayern als Urlaubsdestination stärken. Details will Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) an diesem Freitag im Ostallgäu vorstellen. Unter dem Motto "Tourismus weiter gedacht" soll künftig Tourismus im Vordergrund stehen, der sich "im Einklang mit Mensch und Natur" befindet. Zwar heiße auch im Tourismus das Ziel Wachstum, "aber nicht um jeden Preis", sagt Pschierer. "Wir wollen Klasse statt Masse und ein gutes Miteinander von Touristen und einheimischer Bevölkerung." Konkret gliedert sich die Offensive in zehn Schwerpunkte. Ein Fokus liegt auf nachhaltigem und barrierefreien Tourismus; als "Vorzeigeprojekt" ist hier geplant, die Deutsche Alpenstraße durch E-Mobilität zu erschließen. Die Tourismuspolitik soll zudem stärker gebündelt werden, um Akteure aus verschiedenen Bereichen besser miteinander zu verknüpfen. Eine wichtige Rolle nimmt die Digitalisierung der Branche ein: Eine sogenannte "Bayern-Cloud " soll Touristikern und ihren Gästen IT-Lösungen an die Hand geben. Denkbar seien zum Beispiel Apps fürs Smartphone, welche die momentane Auslastung von Sehenswürdigkeiten anzeigen oder Schnee- und Wetterberichte.

Die Offensive folgt den Eckpunkten eines "Tourismuspolitischen Grundkonzepts" des Ministerrats aus dem Juni. Inwiefern der Nachhaltigkeits-Fokus in Widerspruch mit anderen Touristikplänen geraten könnte - etwa dem Ausbau von Skigebieten - lässt sich anhand des Konzeptpapiers nicht sagen. Allerdings stehen gerade in der Grenzregion zu Österreich die Touristiker bisweilen unter Druck. Vor allem in Tirol haben Hoteliers in den vergangenen Jahren groß in ihre Häuser investiert und Skigebiete ihre Beschneiungsanlagen ausgebaut. In Österreich ist der Tourismus anders organisiert, viel läuft dort zentral über die Wirtschaftskammer. Bereits im Juli hatte Pschierer angekündigt, die staatlichen Zuschüsse für die Tourismusförderung um rund 40 Millionen auf mehr als 100 Millionen Euro im Jahr zu erhöhen. Ziel sei, den Tourismus auf Augenhöhe mit anderen bayerischen Wirtschaftszweigen zu etablieren.

© SZ vom 10.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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