Vom Meer auf den Fluss:Der Main ist am anspruchsvollsten

Protokoll von Claudia Henzler

Sebastian Feddrich, 33, Kapitän des Flusskreuzers Arosa "Silva": "Ich bin lange zur See gefahren, auf einem Tanker bis nach Dubai. Aber mit Familie kann man nicht zehn Monate am Stück weg sein. Deshalb bin ich zu meinen Wurzeln als Binnenschiffer zurückgekehrt und seit vier Jahren auf Mosel, Rhein, Main und Donau unterwegs. Wir fahren mit der Arosa Silva bis zum Schwarzen Meer, eine unserer klassischen Reisen geht von Köln nach Regensburg und zurück. Diese Fahrt machen wir dieses Jahr fünfmal und es wird trotzdem nicht langweilig. Besonders gerne mag ich den Main mit seiner Natur, der Rhein ist ja eher eine Autobahn. Es ist herrlich, den Main morgens beim Sonnenaufgang entlang zu fahren und die Vögel singen zu hören. Auch Würzburg mit seiner alten Schleuse, der Rundbogenbrücke und der Festung gefällt mir sehr gut. Der Main ist auch der anspruchsvollste Fluss, den ich kenne. Wir müssen das Schiff mit Ballastwasser schwerer machen, damit es unter den Brücken durchpasst. An diesen Engstellen ist immer höchste Konzentration gefragt. Allein auf dem Main haben wir 34 Schleusen, dazu kommen noch 16 auf dem Kanal - mit einer Hubhöhe von fast 25 Metern. Das ist wirklich beeindruckend, wenn man auf diese Wand zufährt. Auch die Gäste kommen noch spät abends an Deck, um das zu fotografieren."

© SZ vom 14.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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