Video-Podcast der CSU:Söders Sofa

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Der Generalsekretär setzt aufs Laptop und nicht nur auf die Lederhose. Das weiß-blaue Sofa heißt das interaktive Video-Podcast, in dem Söder Fragen beantwortet. Clever - nur üben sollte er noch.

Birgit Kruse

Es sollte wohl lässig wirken, wie Markus Söder in der Ecke seines weiß-blauen Sofas lehnt, die Arme auf den hohen Lehnen abstützt, und sein neues Video-Podcast mit den Worten vorstellt: "Wir sind was ganz Neues. Wir wollen mit Ihnen in den Dialog treten."

Markus Söder: In einem Viedo-Podcast stellt er sich den Fragen der Bürger. (Foto: Foto: dpa)

Zum ersten Mal nimmt der CSU-Generalsekretär per Video Stellung zu aktuellen politischen Themen. Aber nicht so, wie Kanzlerin Merkel in einer wöchentlichen Videobotschaft. Nein. Der gelernte Fernsehredakteur Söder setzt auf interaktive Kommunikation - auf Laptop eben und nicht nur auf Lederhose.

Per Mail oder in Form von Videobotschaften kann man Fragen an die CSU schicken, die der Generalsekretär dann von seinem weiß-blauen Sofa aus beantwortet. In unregelmäßigen Abständen werden die Podcasts auf die CSU-Hompage gebaut.

Eine gute Idee, gerade um jüngere Leute, die im Internet zu Hause sind, für die CSU zu interessieren. Aber auch, um auf einfachem Weg herauszufinden, was den Parteinachwuchs am Herzen liegt.

Doch ganz so lässig, wie der Generalsekretär seinen fünfminütigen Auftritt wohl geplant hat, ist er dann doch nicht.

Die Fragen wirken gestellt, die Antworten auswendig gelernt und viel zu schnell aufgesagt. Da hilft auch nicht das beinahe beiläufig eingestreute Strauß-Zitat, das in einem solchem Dialog nicht fehlen darf.

So erfährt der Zuschauer in der ersten Folge des "Weiß-blauen Sofas" - das im Übrigen unverkennbar aus einem schwedischen Möbelhaus stammt - was er eigentlich schon längst weiß: dass die CSU die letzte wahre Volkspartei der Republik ist, dass das CSU-Grundsatzprogramm der "politische Kompass" für die Politik der nächsten Jahre darstellt und dass man den Klimaschutz als christliches Kernanliegen ansieht. Denn die "muffigen ideologischen Schablonen der Grünen" helfen nicht weiter, weiß Söder.

Nur eine Frage, die sicherlich die jungen Frauen unter den Zuschauern interessiert hätte, hat Söder auch auf seinem blau-weißen Sofa ausgespart: Nämlich was er von Ramsauers Idee hält, seinen Posten als Generalsekretär ab September mit einer Frau zu besetzen. Und dann am besten noch mit einer aus der Landesgruppe in Berlin.

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