Treuchtlingen/Naila:Attacken mit Reizgas

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Mehr als 70 Menschen bei Volksfesten in Franken verletzt

Bei zwei Reizgas-Attacken auf Volksfeste in Franken sind binnen 24 Stunden mehr als 70 Menschen verletzt worden. Auf dem Wiesenfest im oberfränkischen Naila (Landkreis Hof) wurden am Samstagabend mehr als 50 Besucher verletzt, 500 Leute mussten das Zelt vorzeitig verlassen. Auf einem Volksfest im mittelfränkischen Treuchtlingen wurden bei einem ähnlichen Vorfall am Freitagabend 18 Personen verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Auf dem Wiesenfest in Naila hatte ein Unbekannter am späten Samstagabend Reizgas versprüht. Mehr als 50 Menschen litten nach der Attacke an Atembeschwerden und Augenreizungen. Sanitäter versorgten die Volksfestbesucher, es musste aber niemand in ein Krankenhaus gebracht werden. Bei dem Einsatz waren 50 Sanitäter, 15 Feuerwehrleute und zehn Polizeibeamte an Ort und Stelle. Panik sei nach der Attacke jedoch nicht entstanden, sagte ein Polizeisprecher. Das Wiesenfest soll am Sonntag und am Montag programmgemäß fortgesetzt werden. Im Treuchtlingen versprühte am Freitagabend ein 18-jähriger Mann Reizgas in einem Festzelt. 18 Personen wurden verletzt. Auch sie klagten über Augenreizungen und Reizhusten. Nach Angaben der Polizei soll es sich hierbei um ein Tierabwehrspray gehandelt haben, das der angetrunkene junge Mann am Hintereingang eines Festzeltes versprüht haben soll. Die Dämpfe seien dann in das Zelt gezogen.

Beide Vorfälle ereigneten sich kurz vor Mitternacht. Während in Naila niemand ins Krankenhaus musste, wurden in Treuchtlingen elf Verletzte vorsorglich in Kliniken gebracht. Sieben weitere Besucher behandelten die Helfer am Ort, sie durften anschließend nach Hause gehen. Gegen den 18-Jährigen werde wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt, teilte die Polizei mit. Einen Grund für sein Handeln habe der 18-Jährige nicht genannt. Der Täter, der das Reizgas auf dem Wiesenfest in Naila versprühte, ist noch nicht bekannt. Gegen ihn ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.

© SZ vom 11.07.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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