Echten Motorradfahrern machen auch Schnee und Kälte nichts aus - das beweisen Tausende Biker dieses Wochenende im niederbayrischen Thurmansbang. Motorradfahrer aus ganz Europa haben sich dort bereits zum 56. Mal getroffen. "Elefantentreffen" nennt sich das größte und älteste Motorrad-Winterspektakel.
Nicht Festzelte oder Live-Musik stehen im Mittelpunkt, sondern die Fahrer selbst. Mehr als 4000 Motorradfahrer sind gekommen.
Die Biker campieren in bunten Zelten und tauschen sich über ihr Hobby aus. Auch Pokale, etwa für den schönsten Eigenbau, werden verliehen.
Es liegt viel Schnee in Thurmansbang, das im Landkreis Freyung-Grafenau liegt. Doch die Temperaturen sind in diesem Jahr keine allzu große Belastung. "Es ist gerade mal unter null", sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Motorradfahrer (BVDM), Michael Lenzen. "Das ist nichts gegen die minus 10 oder minus 15 Grad, die wir hier auch schon hatten."
Die Biker sind auch diesmal dick eingepackt, rücken eng zusammen und wärmen sich an Hunderten Lagerfeuern.
Auch aus dem Ausland waren wieder viele Motorradfahrer in Niederbayern zu Gast. "Die größte Gruppe wie immer aus Italien, aber auch aus Tschechien und Slowenien habe ich viele Nummernschilder gesehen", sagte Lenzen. Den Preis für die weiteste Strecke sicherte sich in diesem Jahr ein Spanier mit rund 2900 zurückgelegten Kilometern. 2011 hatte ein Russe mit 5600 Kilometern bei der Siegerehrung der weitesten Anfahrt gewonnen.
Anlass für Spott und auch Sorge gab auch heuer die deutsche Winterreifenpflicht, vor allem bei ausländischen Teilnehmern. "Es gibt keine Winterreifen für alle Motorräder - da wird etwas vorgeschrieben, was es nicht gibt", erklärte Lenzen.
Der Name Elefantentreffen reicht weit zurück. Das erste Treffen war 1956 bei Stuttgart. Damals kamen Fahrer der Zündapp-Gespanne KS 601 zusammen - die wurden "Grüne Elefanten" genannt, so setzte sich später das Elefantentreffen als Begriff fest
Laut BVDM ist es das weltweit älteste und größte Wintertreffen für Motorradfahrer. Am Sonntag machen sich die Motorradfahrer dann wieder auf den Heimweg.