Transportfragen und Aufstände:Das war

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Die Woche in Bayern begann mit einem besonderen Fall von Fernweh. In Szigetvár, das l iegt i n Ungarn, fand eine Frau einen Kater aus Nürnberg. Der hatte sich mit einem Transportbehälter als vorübergehende Bleibe anfreunden können. Und als das Ding mit einem Lkw nach Ungarn gefahren wurde, blieb er einfach mal drinnen. 800 Kilometer auf der Autobahn, warum eigentlich nicht? Aber wie das so ist mit den spontanen Ideen, die Probleme kommen immer erst hinterher. Braucht er für die Rückreise jetzt einen EU-Heimtierausweis? Wer nimmt ihn mit? Und wohin überhaupt?

Ein paar Transportfragen hatten am Montag auch etwa 50 Bahnfahrer in Unterfranken. Auf der Fahrt von Frankfurt nach Aschaffenburg hielt ihr Regionalzug im schönen Örtchen Dettingen. Womöglich hätte man sich unter anderen Umständen anfreunden können damit. Nicht aber unter diesen: Den Fahrgästen wurde erklärt, sie müssten eines Defektes wegen aussteigen. Dann schloss ihr Zug die Türen und fuhr weiter in Richtung Aschaffenburg. Jetzt hätten die Gäste diese Sache gern erklärt gehabt, da kam aber wenig. Wie das eben so ist bei der Bahn. Jedenfalls gab es Tumulte am Bahnsteig, ein ICE, der eigentlich nicht in Dettingen hätte halten wollen, sah sich gezwungen anzuhalten. Und die Gäste aus dem Regionalzug wollten nun zusteigen in Richtung Aschaffenburg - was wiederum der ICE-Zugführer nicht einsah. Könnt' ja jeder kommen. Er weigerte sich sogar grundsätzlich weiterzufahren, sodass plötzlich sehr viele Menschen im schönen Dettingen standen, die Fahrgäste aus dem ICE sogar mehr als zwei Stunden lang. Conclusio: Nichts gegen Dettingen, aber es gibt Dinge, die laufen einfach ungut.

Nach einem zumindest eigenwilligen Verhältnis zu Transportfragen sah es auch aus, als mitten in den Allgäuer Alpen ein verkohltes Autowrack gefunden wurde. Hat da einer endlich das Einwegfahrzeug erfunden? Es dauerte ein bisschen, dann war das Rätsel, nun ja, gelöst. Ein Mann war mit dem Smart zunächst, wie es so schön heißt, "unmotiviert" ins Oytal gefahren, war dort im ausgetrockneten Bachbett hängengeblieben und hatte daraufhin den Wagen in Brand gesetzt. Er wurde in eine Bezirksklinik gebracht.

Gegen solche Meldungen muss sogar ein Aufstand von Ordensleuten gegen die Asyl-Politik der CSU verblassen. Weil: Den hätte man sich eigentlich schon früher vorstellen können.

© SZ vom 14.11.2015 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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