Tödlicher Ausflug:Lawine an Schäferblasse verschüttet Tourengeher

Lesezeit: 1 min

Bei einem Lawinenabgang in den Ammergauer Alpen ist am Samstagnachmittag ein 42-jähriger Mann aus dem Landkreis Cham ums Leben gekommen. Nach einem ein Jahr älteren Chamer suchten die Retter am Sonntag bis zum späten Nachmittag vergeblich. Ein 37 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen überlebte den Lawinenabgang schwer verletzt, weitere drei Skitourengeher kamen ohne Verletzungen davon.

Die Lawine hatte sich unterhalb des Gipfels an der 1764 Meter hohen Schäferblasse gelöst und sich unmittelbar im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol in drei Strängen bis auf 1300 Meter hinabgewälzt. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich schwierig, weil in der ganzen Region weiterhin sehr hohe Lawinengefahr herrschte. Die Zufahrt von der österreichischen Seite - den Plansee entlang - war schon in der Nacht auf Donnerstag nach einem Lawinenabgang zugeschüttet und danach gesperrt worden. Die rund 70 Helfer aus beiden Ländern mussten per Helikopter ins Unglücksgebiet gebracht werden.

Trotzdem konnten die Retter vier der sechs von der Lawine erfassten Tourengeher rechtzeitig aus den Schneemassen befreien. Die Suche nach dem noch vermissten Chamer mussten sie am Samstagabend zu ihrer eigenen Sicherheit bei Einbruch der Dunkelheit abbrechen. Erst am Sonntag flogen die Hubschrauber wieder erste Einsatzgruppen der Polizei aus Bayern und Tirol auf den Berg. Diese versuchten, den vermissten Mann über ein Signal seines Lawinenverschüttetensuchgeräts zu orten. Die Hoffnung, ihn lebend zu finden, war da allerdings schon sehr gering.

Ebenfalls am Samstagnachmittag, genau dem 20. Jahrestag der Lawinenkatastrophe von Galtür mit damals 31 Toten, starb noch ein weiterer Mann im Schnee: Im Tiroler Kühtai ging ebenfalls eine Lawine ab. Sie erfasste einen 27-Jährigen, der zuvor mit einem Begleiter auf den Zwölferkogel gestiegen war. Laut Polizei rissen die Schneemassen den Mann in sehr steilem Gelände etwa 50 Meter mit und begruben ihn unter sich. Er konnte nur noch tot geborgen werden. Sein Begleiter blieb unverletzt.

© SZ vom 25.02.2019 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: