Tiertransport:1000 Ferkel in brütender Hitze

Erschöpft, dehydriert und zu schwach zum trinken: Etwa 1000 Ferkel standen zusammengepfercht in einem völlig überhitzten Tiertransporter auf der Autobahn 3 - weil der Fahrer an der Kühlung gespart hat. Gegen ihn wird nun ermittelt.

Ein völlig überhitzter Tiertransporter mit etwa 1000 Ferkeln an Bord ist auf der Autobahn 3 bei Weibersbrunn im Kreis Aschaffenburg von der Polizei gestoppt worden. Eine Autofahrerin war im Stau neben dem Lastwagen gestanden und hatte bemerkt, dass es den Tieren offenbar nicht gut ging. Sie rief die Polizei.

Als die Beamten den Transporter am Freitag kontrollierten, sprang der 44-jährige Fahrer nach heraus, um noch schnell die Kühlung einzuschalten. Die hatte er - wohl um Sprit zu sparen - abgeschaltet. Laut Polizei herrschte im Wagen "unerträgliche Hitze". Der Lkw stand bei 30 Grad Außentemperatur etwa eine Stunde lang in der Sonne im Stau und war insgesamt schon sieben Stunden unterwegs.

Die Tiere seien völlig erschöpft und dehydriert gewesen, teilweise übereinandergelegen und hätte selbstständig die Tränken nicht mehr erreicht. Einige Tränken funktionierten zudem nicht. Die Feuerwehr sorgte schließlich für eine Berieselung der Ferkel mit Wasser, so dass sie sich "zusehends erholten" und auch wieder aufstehen und trinken konnten.

Nach etwa zwei Stunden und mit laufender Kühlung im Lkw durfte der Fahrer wieder starten. Gegen ihn wird nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.

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