SZ-Kuckuck:Es geht ihm gut

Lebenszeichen von Käpt'n Kuck

Es soll Vogelfreunde geben, die nicht recht glauben wollen, dass es der Sender auf Käpt'n Kucks Rücken ist, der schlapp gemacht hat, und der SZ-Kuckuck deshalb keine Daten mehr von seiner glücklichen Ankunft irgendwo in den Donau-Auen bei Regensburg geschickt hat. Einige mutmaßen sogar, der Vogel habe den 5600 Kilometer weiten Heimflug aus Westafrika nach Bayern doch nicht überstanden, womöglich sei er kurz nach Überquerung des Mittelmeers eingegangen oder Opfer eines Greifvogels geworden. Allen Zweiflern sei gesagt: Käpt'n Kuck lebt, es geht ihm gut. Markus Erlwein, der das Kuckuck-Forschungsprojekt des Vogelschutzbundes LBV betreut, hat unlängst routinemäßig die aktuellen Daten aller Kuckucke abgerufen, die noch winzige Satelliten-Sender tragen. Und siehe da - es waren auch Daten von Käpt'n Kuck dabei. "Allerdings wieder ganz schwache und keine über seinen Aufenthaltsort", sagt Erlwein. "Aber wir haben definitiv die Bestätigung, dass es ihm gut geht." Denn die Daten über die körperliche Verfassung des Kuckucks waren völlig in Ordnung. "Das heißt aber, dass Käpt'n Kuck das macht, was Kuckucksmännchen in diesen Tagen tun", sagt Erlwein: "Revier suchen, rufen, balzen und sich mit Weibchen paaren." Und zwar: irgendwo in den Donau-Auen bei Regensburg. Wo genau, wird man aber wohl nie mehr erfahren. "Denn die neuen Daten haben auch gezeigt, dass sich die Batterie des Senders nicht erholt hat", sagt Erlwein. "Und es wird immer unsicherer, ob sie das jemals wieder tut."

© SZ vom 30.04.2015 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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