Das lange geforderte günstige Schulessen für sozialschwache Kinder soll in Bayern möglichst ab April eingeführt werden.
Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) nannte in der Augsburger Allgemeinen erstmals Details des Projekts. Ihr Ministerium stelle für 2009 Haushaltsmittel von rund 1,1 Millionen Euro sowie 3,3 Millionen Euro für 2010 bereit, bestätigte Haderthauer.
Der Preis für eine Schulmahlzeit betrage durchschnittlich etwa drei Euro. Für Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich das auswärtige Mittagessen nicht leisten können, solle es möglichst kostenlos sein.
"Ich möchte erreichen, dass sich die Kommunen beteiligen", sagte Haderthauer. Bei diesem Modell könnten Städte und Gemeinden einen Betrag vom Freistaat abrufen. "Grob gesagt könnte es so ausschauen: Ein Euro kommt vom Freistaat, ein Euro von der Kommune und ein Euro von den Eltern selbst oder von gemeinnützigen Organisationen", sagte die Ministerin. "Beim Mittagessen darf es keine Kinder zweiter Klasse geben. Die Teilnahme am Schulessen darf keine Frage des Geldes sein", betonte die CSU-Politikerin.
Zugleich warf die Ministerin dem Bund Untätigkeit vor. "Die 'Hartz IV'-Leistungen für hilfebedürftige Kinder und Jugendliche müssen endlich so ausgestaltet werden, dass die kinderspezifischen Bedürfnisse angemessen Berücksichtigung finden. Dazu gehören natürlich auch die Kosten für die Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen", sagte Haderthauer.
Da "die Untätigkeit des Bundes" aber nicht auf dem Rücken der bedürftigen Kinder ausgetragen werden dürfe, appellierte die Ministerin insbesondere an die Kommunen, "in gemeinsamer Kraftanstrengung" dafür zu sorgen, dass in Bayern künftig jedes Kind unabhängig vom Geldbeutel der Eltern am Schulessen teilnehmen könne.