Streitberg:Corona-Ausbruch trifft Seniorenheim sehr hart

Seit Beginn der Pandemie hat es viele Heime in Bayern schwer getroffen, zunächst in Würzburg, im Kreis Fürth, zuletzt in Zeil am Main. Für das Seniorenzentrum "Martin Luther" im oberfränkischen Streitberg (Kreis Forchheim) sind die Folgen nun besonders drastisch. Seit das Virus dort Anfang Dezember im Haus festgestellt wurde, sind nach Angaben der Heimleiterin Alexandra Dauer von 75 Bewohnern insgesamt 27 an oder mit Corona gestorben. Etwa 80 Prozent der Pflegekräfte in dem Heim der Diakonie sind an dem Virus erkrankt, die Entwicklung seit der ersten festgestellten Infektion sei "sehr rasant" gewesen. Mitarbeiter sind auch länger und schwer erkrankt. Es sei schwer, den Betrieb unter diesen Umständen aufrecht zu erhalten, sagt die Heimleiterin. Sie sei aber sehr dankbar, dass das Heim nach einem Aufruf ehrenamtliche Helfer bekommen hat. Auch die Bundeswehr hilft im Heim. Vier Wochen lang arbeiteten zehn Soldaten im Haus, derzeit sind es noch acht. Sie übernehmen Aufgaben im Wohnbereich, "eine Riesenunterstützung", sagt Dauer. Die Mitarbeiter werden psychologisch unterstützt, das Team halte in der Krise zusammen. Jene Bewohner, die sich nicht mit Corona infiziert haben, wurden inzwischen geimpft. Dies sind nur drei Bewohner, aber "solche Kleinigkeiten sind für uns enorm wichtig", sagt die Heimleiterin. Wie das Virus ins Haus gekommen ist, darüber lasse sich nur spekulieren.

© SZ vom 21.01.2021 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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