Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost:Ambitionierte Studentin

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Kathrin Laymann will für die FDP in den Landtag: Im Unterschied zu gleichaltrigen Politikern fällt auf, dass sie keine hohlen Phrasen abspult.

Kathrin Laymann wählt ihre Worte sorgfältig. Die 24-jährige Politologie-Studentin aus Fürstenfeldbruck scheint es gewohnt zu sein, fast druckreife Sätze von sich zu geben. Im Unterschied zu gleichaltrigen Politikern fällt aber auf, dass sie keine hohlen Phrasen oder auf Rhetorikseminaren angelernten Standardsätze abspult. Ihr Auftritt ist gewissenhaft, so bereitet sie sich auch auf ihre Landtagskandidatur für die FDP vor.

Für ihre Hobbys wie Segeln bleibt der FDP-Kandidatin Laymann nur mehr wenig Zeit. (Foto: Foto:)

Eine Nummer größer probiert es die Bruckerin in diesem Jahr noch einmal, nachdem sie bei den Kommunalwahlen heuer weder den Sprung in den Stadtrat noch auf einen Platz im Kreistag schaffte. Um sich einen Namen zu machen, ihr Gesicht zu zeigen, den Leuten zu erklären, warum gerade sie gewählt werden solle, dafür macht Kathrin Laymann einen jugendlich-studentischen Wahlkampf.

An die Badeseen wollte sie gehen, liberale Werte beim Sonnenbaden vermitteln, im Straßenwahlkampf die Nähe zum Wähler suchen. Plakate mit ihrem Konterfei klebt sie schon mal selbst auf die Anschlagtafeln der Stadt.

Die Ortsvorsitzende der Fürstenfeldbrucker Liberalen setzt ihre Schwerpunkte auf die Bildungspolitik. Das Abitur liegt noch nicht allzu lange zurück, die Hochschule erlebt sie gerade. Aus diesen frischen Erfahrungen heraus möchte sie Politik im Landesparlament machen, bei Themen mitreden, von denen sie glaubt, wirklich Ahnung zu haben.

Für Laymann galt und gilt, sich zu positionieren. In der liberalen Hochschulgruppe ihrer Universität Augsburg hat sie seit Studienbeginn ihren Platz, war vor zwei Jahren sogar Präsidentin des Studierenden-Parlaments und des Konvents der Uni. Inzwischen ist Kathrin Laymann im Landesvorstand der liberalen Hochschulgruppen in Bayern tätig, als Beisitzerin.

Im Kommunalwahlkampf hat sie heuer in Fürstenfeldbruck erlebt, was es heißt, ein Kandidat mit Chancen auf einen Stadtratsplatz zu sein, und nicht, wie 2002, nur ein Kandidat zum Auffüllen der Liste. Seit die FDP in Bruck über acht Prozent holte und ihr OB-Kandidat Klaus Wollenberg respektabel abschnitt, ist Laymann überzeugt, "dass mit der FDP in Bayern gerechnet werden darf."

Das politische Engagement auf kommunaler und Landes-Ebene ist für die Studentin eine zusätzliche Möglichkeit, für ihren späteren Beruf Praxiserfahrung zu sammeln. Mit Politologie und Kommunikationswissenschaften im Hintergrund möchte sie in die Politikberatung, PR machen oder Journalistin werden.

Davor hat die Studienordnung aber den Abschluss gesetzt, den sie zielstrebig und gewissenhaft angehen will. Im Wintersemester, ihrem siebten Semester, zieht sie für den Rest des Studiums nach Augsburg um, damit sie sich das tägliche Pendeln spart und in Ruhe die Diplomarbeit schreiben kann.

BaföG bekommt sie nicht, dafür ein wenig Büchergeld aus dem Topf der liberalen Friedrich-Naumann-Stiftung. Ein Job in einer Rechtsanwaltskanzlei bringt ihr einen kleinen Nebenverdienst, der fürs Studium verwendet wird.

Für ihre Hobbys wie Segeln bleibt der FDP-Kandidatin nur mehr wenig Zeit. Die Freundschaft mit einem Koblenzer, natürlich auch FDP-Mitglied mit politischen Ambitionen, ist derzeit noch eine Fernbeziehung, soll es aber nicht bleiben. Auch da ist Kathrin Laymann sehr gewissenhaft.

© SZ vom 13.09.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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