Steuerfahndung:313 Jahre Freiheitsstrafen

In Bayern hat der Fiskus 2016 durch Steuerfahnder Mehreinnahmen von rund 424 Millionen Euro verbucht. "Das ist ein Plus von 25 Prozent", sagte Finanzminister Markus Söder (CSU) mit Blick auf das Vorjahr. Die Zahl der Steuerprüfungen sei 2016 um 60 Prozent auf insgesamt 2943 gestiegen. Durch die Fahndungserfolge seien aber nicht nur Geldstrafen von rund zehn Millionen Euro (plus 32 Prozent), sondern auch Freiheitsstrafen von zusammen 313 Jahren und fünf Monaten verhängt worden. Die Zahlen zeigten, dass die Maßnahmen immer besser griffen. "Wir bauen das jetzt weiter aus und werden auch neue Schwerpunkte in der Steuerfahndung definieren", betonte Söder. Zum einen sei im Doppelhaushalt 2017/2018 Geld für 30 zusätzliche und speziell geschulte Prüfer in der Sonderkommission Steuerfahndung vorgesehen; aktuell arbeiten hier 360 Steuerexperten. Zum anderen würden sich die Fahnder künftig noch gezielter auf die neuen Herausforderungen konzentrieren, etwa dubiose Kapitalmarktvergehen, sogenannte Cum/Ex-Geschäfte, Korruptionsdelikte, Missbrauch bei Investmentfonds sowie die Bekämpfung des Umsatzsteuer-Betruges, etwa im Handel mit Kraftfahrzeugen oder Emissionszertifikaten.

© SZ vom 21.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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