Salmonellen-Affäre:Neue Vorwürfe gegen früheren Bayern-Ei-Chef

Wegen neuer Vorwürfe in der Salmonellen-Affäre bleibt der ehemalige Geschäftsführer der niederbayerischen Firma Bayern-Ei in Untersuchungshaft. Wie ein Justizsprecher am Dienstag in Nürnberg mitteilte, hatte das Amtsgericht Regensburg Mitte Februar einen neuen Haftbefehl erlassen, "der neue Tatvorwürfe zum Gegenstand hat, die für sich genommen einen eigenständigen Haftbefehl rechtfertigen würden". Daher entfiel ein routinemäßiger Termin zur Prüfung der Untersuchungshaft nach sechs Monaten. Zuerst hatte der BR darüber berichtet. Dem 45-Jährigen wird inzwischen gefährliche Körperverletzung in 91 Fällen zur Last gelegt - davon in einem Fall mit Todesfolge. Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann gewerbsmäßigen Betrug in 471 Fällen vor - mit einem Schaden von gut fünf Millionen Euro.

Bisher war die Anklagebehörde von 78 Fällen der Körperverletzung und 256 Betrugsfällen mit einem Schaden von rund drei Millionen Euro ausgegangen. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg sagte, ist es nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Fälle dazukommen. Bislang geht es nur um Erkrankte aus Österreich, die sich durch salmonellenbelastete Eier der Firma infiziert haben sollen. Die Ermittlungen wegen Erkrankungen in anderen Ländern laufen noch. Mit dem erweiterten Haftbefehl begann die Sechs-Monats-Frist von Neuem: Eine Haftprüfung muss nun am 11. Juli stattfinden. Die Firma Bayern-Ei aus Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) hatte den Ermittlungen zufolge im Jahr 2014 europaweit mit Salmonellen verunreinigte Eier verkauft.

© SZ vom 09.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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