S-Bahn-Chaos:Weitere Leserbriefe

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Eine Informations-Katastrophe

Eine Sperrung der Stammstrecke ("Kurzschluss im Tunnel" und "Bomben-Chaos", 7. Oktober) ist ja nun schon ein gängiges Ereignis, aber der Umgang der Bahn mit einer solchen Störung ist indiskutabel. So chaotisch wie die Anzeige auf dem beigefügten Foto - aufgenommen auf dem S-Bahn Bahnsteig 7/8 in Pasing - ging es den ganzen Tag zu. Die Störung wurde per Mail gemeldet, und dass die S 6 zum Hauptbahnhof fährt. Auf dem Bahnhof Gauting keine Anzeige, keine Lautsprecherdurchsage, ob und wann eine S 6 stadteinwärts fährt. Auch die Live-Darstellung im PC war ausgefallen. Eine in Gauting eingefahrene S-Bahn nach Tutzing blieb zunächst stehen. Weil der Lokführer dann von vorne nach hinten lief, kam das Gerücht auf, die Bahn führe zurück nach München. Es gab auch vom Lokführer keine entsprechende Ansage, lediglich die Zuganzeige wurde von "Tutzing" in "München Hbf" geändert. In Pasing herrschte dann das richtige Durcheinander. Die Informationstechnik der Münchner S-Bahn ist eine einzige Katastrophe. Gerade bei Störungen kommt es doch auf die Informationen an. Die Technik der Münchner S-Bahn ist hier weit weg von einem modernen Standard. Wenn auf der Stammstrecke zwei Züge in zwei Minuten avisiert werden, sich plötzlich die Reihenfolge der Züge ändert, obwohl diese den Ostbahnhof bereits verlassen haben, sind das alles simple Programmierfehler. Wenn sich jede S-Bahn über Streckensensoren regelmäßig meldet, muss auch eine exakte Vorhersage der Abfahrtszeiten und der Verspätung möglich sein. Hans-Walter Bernsau, Gauting

Spannendes Porträt

Gerne lese ich die Serie "Leben nach dem Fußball". Und besonders gefällt mir diese Folge über Dieter Frey ("Note eins für Nummer sechs", 7. Oktober). Dieser ehemalige Bayern-Spieler, Mitglied der UEFA-Cup-Siegermannschaft von 1996, war mir völlig aus den Augen und aus dem Sinn gekommen. Sein jetziges Leben als Mathematik-Lehrer in Nürnberg finde ich richtig spannend. Wobei er bestimmt auch ein guter Fußball-Kommentator im Fernsehen geworden wäre. Jedenfalls ein besserer als seine ehemaligen Bayern-Kollegen Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Thomas Helmer und Konsorten - jene ausgemachten TV-Plagen. Der SZ aber ebenfalls die Note eins für den Artikel. Peter Kühn, München

Herkulesaufgabe fürs Publikum

Dank an Egbert Tholl, dass er die Aufmerksamkeit auf die kalte, abweisende und ja, eigentlich lieblose Beleuchtung des Herkulessaals - sowohl auf der Bühne, wie im Zuschauerraum - lenkt ("Handfeste Verzweiflung", 5. Oktober). Wie will man junge Menschen für klassische Musik begeistern, wenn sie in einer derart sinnesfeindlichen Umgebung präsentiert wird? Die Haut mancher Künstler, je nach Teint, changiert ja schon fast ins Grünliche! Wie kann man Künstlern gegenüber so unhöflich sein und sie in einem so schlechten Licht dastehen lassen, und wie kann man übersehen, dass ein warmes und freundliches Bühnenlicht auch deren Wohlbefinden befördern würde? Die Begeisterten, die in den Herkulessaal kommen, um einen ganzen Abend mit geschlossenen Augen der reinen Musik zu lauschen, sind leider nicht mehr zahlreich unter uns. Ferenc Kölcze, München

Leichtsinnige Retter

Ich bin überrascht, wie die Rettungskräfte mit der Situation des F-16 Absturzes umgegangen sind ("Raketentreibstoff ausgelaufen", 5. Oktober). Man braucht kein luftfahrttechnischer Offizier zu sein, um zu wissen, dass die F-16 Hydrazin an Bord hat. Es dient in der F-16 dem Betrieb des Notaggregates beim Ausfall der Turbine. Es ist auch nicht in den Treibstofftanks, da diese als erstes in einer Notlage abgeworfen werden. Michael Oberndorfner, Feldkirchen-Westerham

© SZ vom 08.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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