Rohrbrunn:Beziehungsdrama an der Autobahn

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Mann bringt offenbar Frau um und stürzt sich vor Helfern in den Tod

Auf der Haseltalbrücke bei Rohrbrunn im Spessart hat sich ein Mann vor den Augen von Ersthelfern in den Tod gestürzt. Zuvor hatte der Mann offenbar eine Frau umgebracht, die in dem auf der Autobahnbrücke stehenden Wagen gefunden wurde. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einer Beziehungstat aus.

Mehrere Zeugen hatten am Sonntagmorgen an einem vermeintlichen Unfallwagen auf der Autobahnbrücke in Unterfranken angehalten und den Rettungsdienst über einen möglichen Verkehrsunfall informiert. Das Fahrzeug stand gegen die Fahrtrichtung an der Mittelleitplanke. Als sich die Ersthelfer dem beschädigten Wagen näherten, entwickelte sich ein kurzes Wortgefecht mit dem Fahrer des Wagens. Dieser stieg daraufhin aus dem Fahrzeug und stürzte sich in den Tod. Die Brücke ist an der Stelle 70 Meter hoch. In dem Auto fanden die Zeugen und die mittlerweile eingetroffene Verkehrspolizei dann die Leiche einer Frau. Sie ist nach Angaben von Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen "durch äußere Gewalteinwirkung" zu Tode gekommen. Eine Obduktion soll nun die genauen Umstände klären. Ob sie tatsächlich erstochen wurde, wie es in ersten Medienberichten hieß, wollten die Behörden zunächst nicht bestätigen. Klar scheint jedoch zu schein, dass die Frau auf dem Beifahrersitz und nicht schon zuvor an einem anderen Ort umgebracht wurde. "Aufgrund der Spurenlage gehen wir davon aus, dass sie im Fahrzeug gestorben ist", sagte ein Polizeisprecher. Der Mann soll ein Kontaktverbot zu seinem mutmaßlichen Opfer gehabt haben. Die A 3 Richtung Frankfurt wurde zwischen den Anschlussstellen Marktheidenfeld und Rohrbrunn für mehrere Stunden in beiden Richtungen komplett gesperrt, der Verkehr wurde abgeleitet. Es bildeten sich kilometerlange Staus.

Die Identität der beiden Toten konnten die Beamten bereits klären; da die Angehörigen aber zunächst nicht informiert werden konnten, sollten weitere Details erst am Montag bekanntgegeben werden.

© SZ vom 10.04.2017 / prz, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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