Eiskalt gelesen

Nur wenige Winzer sind in diesem Jahr das Risiko eingegangen und haben für den Eiswein Trauben in den Weinbergen hängen lassen. Sie werden nun belohnt: Bei eisigen Temperaturen von unter minus zehn Grad Celsius konnten sie die gefrorenen Beeren von den Stöcken schneiden und zu Eiswein verarbeiten. "Wir haben heute Morgen ganz kurzfristig entschieden, dass wir lesen werden", sagte Gerald Baldauf vom gleichnamigen Weingut in Ramsthal (Kreis Bad Kissingen) am Montag. Drei weitere Weingüter wollten ihre Trauben am Dienstagmorgen ernten. Die Eiswein-Lese ist für die Winzer ein Glücksspiel. 2013 etwa musste die Eisweinlese wegen der zu warmen Temperaturen komplett ausfallen. Für Eiswein müssen die Trauben bei mindestens minus acht Grad Celsius gelesen und gepresst werden. Zudem muss ein Mostgewicht von mindestens 125 Grad Öchsle erreicht werden. Das Mostgewicht beschreibt, vereinfacht gesagt, den Zuckergehalt der Trauben.