Mit dem Slogan "Zeit wird's" wollen Bayerns Grüne ein zweistelliges Ergebnis bei der Landtagswahl im September erreichen. Die CSU solle als Regierungspartei abgelöst werden, sagte die Landesvorsitzende Theresa Schopper bei der Präsentation der Wahlkampagne am Mittwoch in München. "46 Jahre sind genug", betonte sie.
Grünen-Spitzenkandidat Sepp Daxenberger fügte hinzu, im Herbst finde erstmals in Bayern eine Landtagswahl statt, bei der "das Ergebnis nicht vorher schon feststeht".
Daxenberger will eine Mehrheit "jenseits der CSU" organisieren, falls die CSU tatsächlich ihre absolute Mehrheit verliert. Dafür werde die Partei kämpfen, betonte er.
Die Wahlkampagne der Partei umfasst sechs Schwerpunkte. Die Grünen wollen ein "Sofortprogramm" in der Bildungspolitik mit mehr Lehrern, mehr Ganztagsschulen sowie langfristig einer längeren gemeinsamen Schulzeit. Sie kritisieren den "permanenten Angriff auf die Privatsphäre" der Bürger und wollen sich für die Freiheitsrechte engagieren.
Zudem wollen sie mit den Themen Energiepolitik, Mindestlöhnen, Frauenrechten sowie dem Einsatz für gentechnikfreie Lebensmittel punkten.
Die Parteispitze präsentierte am Mittwoch jeweils ein Plakat zu jedem Thema. Ein weiteres Wahlplakat mit Spitzenkandidat Daxenberger trägt den Slogan "Weiß-blaue Seele, grünes Gewissen". Bei der Landtagswahl im September 2003 erreichten die Grünen 7,7 Prozent.
SPD-Spitzenkandidat Franz Maget ist in den kommenden Wochen wie sein Kontrahent, Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), auf Wahlkampf-Tour durch ganz Bayern. Dazu stellte Maget in München seinen Wahlkampf-Bus vor. In gewisser Weise werde das Gefährt wohl vorläufig sein zweites Zuhause, meinte Maget.
"Es wird sicher anstrengend, aber - wie ich hoffe - auch erfolgreich." Die SPD kündigte unterdessen an, der Bus mit Baujahr 1991 werde kurzfristig von der Abgas-Norm Euro 1 auf Euro 2 umgerüstet. Mehrere Zeitungen hatten zuvor von der veralteten Abgas- Stufe des Busses berichtet. Standard ist inzwischen Euro 4.