Oberbayern:54-Jähriger erstickt bei Polizeieinsatz

Ein 54-Jähriger sollte von zwei Beamten ins Gesundheitsamt in Neuburg gebracht werden - und erstickte, als ihm die Polizisten Handschellen anlegen wollten.

Ein 54 Jahre alter Mann, der nach einem Polizeieinsatz im Kreis Neuburg-Schrobenhausen gestorben ist, ist erstickt. Das habe die Obduktion am Dienstag ergeben, teilte das Landeskriminalamt am Mittwoch mit. Der Mann war am Montag von der Polizei zu Hause in Ehekirchen abgeholt worden, die beiden Beamten sollten ihn beim Gesundheitsamt in Neuburg vorführen.

Der Mann weigerte sich, deshalb wollten die Polizisten ihm Handschellen anlegen. Da brach der Mann den Angabe zufolge plötzlich zusammen und starb später im Krankenhaus. Bei der Obduktion wurde ein "lagebedingter Erstickungstod" festgestellt, auch "Gewahrsamstod" genannt. Auf diese Weise sterben gelegentlich stark erregte Menschen, die mit Gewalt in eine Körperhaltung gezwungen werden, die ihre Atmung behindert.

Der Mann aus Ehekirchen war herzkrank und übergewichtig. Warum der 54-Jährige zum Gesundheitsamt sollte, gab das Polizeipräsidium Oberbayern bisher nicht bekannt. Die Gründe seien zu persönlich. Gegen die beiden Polizisten, die ihn zu Hause abholten, wurde kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

© SZ vom 16.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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