Nürnberg:Flüchtlinge nach trockenem Hungerstreik in Klinik

  • Flüchtlinge müssen in Nürnberg nach einem trockenen Hungerstreik in eine Klinik eingeliefert werden.
  • Die Gruppe verzichtete seit Montagabend auf Getränke. Sie forderten ein Gespräch mit einem Vertreter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
  • Im Landkreis Altötting haben Unbekannte Feuer in einer sozialen Einrichtung gelegt.

Nach einem zweiwöchigen Hungerstreik in einem Nürnberger Protestcamp hat sich der Gesundheitszustand einer Gruppe von Flüchtlingen weiter verschlechtert. Bereits am Mittwochmorgen sei einer der Flüchtlinge kollabiert und in eine Klinik gebracht worden, berichtete ein Sprecher des bayerischen Flüchtlingsrats. Am Nachmittag seien drei weitere Mitglieder der Gruppe - eine Äthiopierin, ein Afghane und ein Iraner - von Sanitätern versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Gruppe verzichtet seit Montagabend auch auf Getränke. Die Teilnehmer des Protestcamps wollen mit ihrem "Durststreik" erreichen, dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben können. Zu diesem Zweck fordern sie ein Gespräch mit einem Vertreter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

Ein Sprecher erklärt jedoch, die Behörde sehe keinen Anlass dazu. Die Gruppe habe bereits im August vor dem Bundesamt demonstriert. Dabei habe ein langes Gespräch mit den abgelehnten Asylbewerbern stattgefunden. Die Fälle seien noch einmal angeschaut worden. "Es gibt nichts Neues, was wir den Flüchtlingen sagen könnten", sagte der BAMF-Sprecher.

Feuer und rechte Schmierereien in sozialer Einrichtung

In Burgkirchen im Landkreis Altötting haben Unbekannte in einer Halle Feuer gelegt und ausländerfeindliche Parolen an die Wände geschmiert. In der leerstehenden Eishalle reparieren Ehrenamtliche zusammen mit Asylbewerbern und Bedürftigen Fahrräder.

"Die Schmierereien richteten sich eindeutig gegen die soziale Einrichtung", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Täter hatten eine Sitzbank, Kartons und Fahrradteile in Brand gesteckt, doch das Feuer ging von selbst aus und verursachte nur einen geringen Schaden.

© Sz.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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