Jagdpächter will zartes Fleisch verarbeiten
Sein Leben endete auf der Autobahn - jetzt wird der in Niederbayern überfahrene Elch wird zu Wurst und Steak verarbeitet. Der Kadaver liegt derzeit beim zuständigen Jagdpächter im Kühlhaus, wie die Passauer Neue Presse berichtet.
Der Mann sei gelernter Metzger und wolle das zarte Fleisch verarbeiten, weil der Elch hauptsächlich am Kopf verletzt wurde. Verkaufen darf der Jagdpächter das Elchfleisch aber nicht.
Wie das Tier ums Leben kam
Das Tier war in der Nacht zum Montag auf der Autobahn 3 bei Iggensbach im Landkreis Deggendorf von einem Auto gerammt und getötet worden. Der 44-jährige Fahrer des Wagens und seine drei Begleiter blieben dagegen unverletzt. Der Wagen wurde bei dem Aufprall schwer beschädigt und musste abgeschleppt werden. Der Kadaver des Tieres wurde mit einem Kranwagen geborgen.
Wie das Tier auf die Autobahn kam, war zunächst unklar, sagte ein Polizeisprecher. In Bayern gebe es durchaus Elche in der freien Natur - aus einem Wildpark ausgebüxt sei er jedenfalls nicht.
Was über Elche in Bayern bekannt ist
Vor zwei Wochen war ein wilder Elchbulle erstmals im Nationalpark Bayerischer Wald fotografiert worden. Das junge Tier war in eine selbstauslösende Fotofalle getappt, die von Rangern aufgestellt worden war. Zuvor gab es nur Hinweise von Parkbesuchern, die die scheuen Tiere gesehen haben wollen, aber kein Elch-Beweisfoto.
Der Wildtierexperte des Nationalparks, Marco Heurich, vermutete, dass das Tier aus Tschechien gekommen war. Südlich des Moldau-Stausees lebt eine kleine Elchpopulation, die auf etwa 15 bis 20 Tiere geschätzt wird. Der Bulle war wohl auf der Suche nach einem Weibchen über die Grenze gewandert.
Nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg wandern seit Jahren immer häufiger Elche aus Polen und Tschechien über die Grenze nach Deutschland. Allein in Polen gibt es demnach rund 4000 Tiere.