Neumarkt:Neues Zuhause für Affen

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Jura-Zoo-Besitzer trennt sich von seinen exotischen Tieren

Der Jura-Zoo in Neumarkt in der Oberpfalz gibt zwölf seiner Affen an eine private Affenauffangstation in Wales ab und will sich in Zukunft von einem Großteil seiner exotischen Tiere trennen. Der Besitzer Dieter Pelech habe sich freiwillig dazu entschlossen, sagt Michael Gottschalk vom Landratsamt Neumarkt. Das Veterinäramt stellte ihn vor die Wahl, die Unterbringung der Tiere maßgeblich zu verbessern oder es müssten formale Schritte gegen ihn eingeleitet werden.

In die Kritik geraten war der Jura-Zoo im Sommer durch eine Anzeige der Aktionsgruppe Tierrechte in Bayern. Zunächst konnte das Veterinäramt keine gravierenden Mängel feststellen und verwies darauf, dass die Anlage regelmäßig kontrolliert werde. Nachdem sich immer mehr Tierschützer einschalteten, kamen die Behörden zu einer anderen Einschätzung. "Warum man nicht eher darauf gekommen ist, dass das Gehege zu klein ist, weiß ich nicht", sagt Gottschalk vom Landratsamt etwa über das Affengehege. Für eine förmliche Anweisung brauche es triftige Gründe. Außerdem gebe es Grauzonen.

"Den Vorwurf muss man sich gefallen lassen, dass hier geschlampt wurde", sagt Tierschützer Simon Fischer von der Aktionsgruppe. Mit der jetzigen Situation aber ist er zufrieden, genau wie Affenschützer Colin Goldner vom Great Ape Project, der die Umsiedlung der Affen nach Wales organisierte. Den neun Kapuziner- und drei Javaneraffen werde es dort sehr viel besser gehen. Zudem sei Jura-Zoo-Besitzer Pelech dabei, ein "relativ anständiges" neues Gebäude für die zwei verbleibenden Gibbon-Affen zu bauen. Von ihnen wolle er sich nicht trennen, da sein Herz besonders an den Tieren hänge, mit denen er aufgewachsen ist. Bis auf die Kängurus habe Pelech zugesagt, sich von seinen exotischen Tieren zu trennen. Der Jura-Zoo ist seit 28 Jahren in Betrieb und galt in Neumarkt als Institution. Pelech aber, der den Zoo im Nebenerwerb betreibt, sei mit der Tierpflege überfordert gewesen, sagt Gottschalk. Es sei gut, dass er nun einsichtig sei.

© SZ vom 19.12.2017 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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