Notbremsung in Unterfanken:600 ICE-Fahrgäste sitzen im Tunnel fest

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Zwangsstopp im Neubergtunnel: Knapp zwei Stunden mussten 600 Fahrgäste in einem ICE ausharren. Nun stellt die Bahn einen Ersatzzug bereit.

Nach einem Zwangsstopp eines Zugs sind in Unterfranken 600 Bahnfahrgäste in einem Tunnel eingeschlossen gewesen. Sie mussten zwei Stunden im Neubergtunnel bei Margetshöchheim im Landkreis Würzburg ausharren, teilte ein Bahnsprecher mit.

Polizei und Feuerwehr am Eingang des Neubergtunnels bei Margetshöchheim im Landkreis Würzburg: Nach einem Zwangsstopp eines ICE-Zuges sind 600 Fahrgäste für längere Zeit in dem Tunnel eingeschlossen gewesen. (Foto: dpa)

Zunächst sollten Helfer und Feuerwehrleute sie zu den Tunnelausgängen führen, um sie von dort aus zum nächsten Bahnhof zu bringen. Später habe sich die Bahn aber entschlossen, die Fahrgäste des aus Hamburg kommenden ICE 783 im Tunnel in einen Ersatzzug umsteigen zu lassen. Die Evakuierung war nach Auskunft eines Bahnsprechers um 13 Uhr beendet.

Der ICE sei bei dem Unfall unbeschädigt geblieben, habe aber wegen der polizeilichen Ermittlungen zunächst seine Fahrt nicht fortsetzen können. "Im Zug haben alle Systeme ordnungsgemäß funktioniert", sagte der Bahnsprecher.

Vorsorglich hatte die Bahn die beiden in Würzburg und Fulda stationierten Tunnelrettungszüge eingesetzt. Verletzt wurde bei dem abrupten Bremsmanöver keiner der Passagiere, sagte ein Polizeisprecher. "Der Lokführer steht aber extrem unter Schock", fügte er hinzu.

Nach ersten Erkenntnissen war auf der Bahnstrecke Fulda/Frankfurt-Würzburg auf einem offenen Abschnitt zwischen zwei Tunneln ein Mann auf die Gleise geraten. Trotz einer Notbremsung sei der bis zu 250 Stundenkilometer schnelle Zug erst im Tunnel zum Stehen gekommen. Die genauen Hintergründe des Unfalls seien noch unklar, sagte ein Polizeisprecher.

Wegen des Zwischenfalls auf der wichtigen ICE-Verbindung nach Frankfurt und Hamburg leitete die Bahn mehrere Züge über die parallel verlaufende Main-Strecke um. Passagiere hätten dadurch Verspätungen von zehn bis zwölf Minuten in Kauf nehmen müssen.

Der Unfallort liegt nach Bahnangaben acht Kilometer nördlich von Würzburg. Der Neubergtunnel hat nach Bahnangaben eine Länge von 1946 Metern und unterquert zusammen mit einer ganzen Tunnel-Galerie in diesem Bereich den Spessart.

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