Mitten in Bamberg:Rätselhafter Zahlencode

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7+7. Was könnte das wohl an einem Bamberger Hauseingang bedeuten? Sieben Leute im Haus und sieben Katzen? Sieben Goldbarren in sieben Tresoren? Sieben Seidla Bier und sieben Bratwürste?

Von Katja Auer

Man muss ja höllisch aufpassen heutzutage. Im Internet vor allem, wo sich die Gangster scheinbar nur so tummeln. Lassen sich Geld überweisen für Sachen, die es dann gar nicht gibt, verschicken E-Mails mit Viren drin und kaum hinterlässt man seine Kreditkartennummer bei irgendeinem scheinbar total seriösen Anbieter für Schnäppchenwohnungen in München, versucht schon einer das Konto zu knacken. Kein Wunder, dass die bayerische Zentralstelle für Cybercrime in Bamberg aufgestockt wird bei all der Bedrohung aus der virtuellen Welt.

Auch im realen Leben sind freilich noch Halunken unterwegs, recht ausgefuchste scheinbar gerade erst wieder in Bamberg. Die schienen offenbar einen größeren Coup vorzubereiten, zumindest fürchtete das eine aufmerksame Dame. Sie hatte die kleinen Zeichen bemerkt, mit denen ganze Straßenzüge markiert worden waren. Zahlen und Zeichen an Haustüren und Briefkästen, hinter Hecken und am Gehweg. Gaunerzinken womöglich, jene geheimen Hinweise also, mit denen Bettler schon im Mittelalter jene Häuser bezeichneten, in denen etwas zu holen war. Viele solcher Symbole gibt es, eins dafür, dass eine alleinstehende Frau dort wohnt, eins für einen besonders frommen Haushalt, eins für die Empfehlung, von dieser Tür lieber schnell zu verschwinden.

Aber was wohl "7+7" bedeuten könnte, wie es nun an einem Bamberger Hauseingang aufgemalt war? Sieben Leute im Haus und sieben Katzen? Sieben Goldbarren in sieben Tresoren? Sieben Seidla Bier und sieben Bratwürste?

Die Dame informierte die Polizei, um Schlimmeres zu verhindern. Die Lokalzeitung berichtete groß, die betroffenen Straßen waren schnell bekannt. Und die Polizei vermeldet nun Erkenntnisse.

Vermutlich bedeuten die Zahlen, dass sieben Anzeigenblätter und sieben Prospekte in die Briefkästen gesteckt werden müssen oder so was, denn es war gar keine Gaunerbande, die an den Häusern rumgekritzelt hat. Hilfsausträger waren es, die markierten, wie viele Zeitschriften in ein Haus gehören. Gedruckte Zeitschriften, wohlgemerkt, die müssen eben ausgetragen werden. Und können dann in die Hand genommen und durchgeblättert werden. So ganz real.

© SZ vom 25.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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