Max Götz:Held der Woche

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Foto: privat (Foto: N/A)

Von Katja Auer

Der Bus ist hin, Totalschaden, aber das war Max Götz echt egal. Als es am Montag geraucht hat hinten im Schulbus, da hat er nur noch an die Kinder gedacht. "Ich hab sie zu mir nach vorne geholt und hab geschaut, dass ich aus dem Ort rauskomme", erzählt er tags darauf am Telefon. Da sitzt er wieder im Bus, gerade hat er die Kinder einmal mehr sicher heimgebracht von der Grundschule St. Johannis in Bayreuth. Es sind auch alle wieder eingestiegen, keines hat jetzt Angst vor dem Busfahren. Hätte aber sein können, schließlich hat der Schulbus am Montag gebrannt. Als Max Götz also den Rauch im Rückspiegel bemerkte, fuhr er raus aus Meyernreuth, parkte den Bus direkt hinter dem Ortsschild und brachte die 21 Grundschüler aus dem Bus. "Wir sind 200, 300 Meter weit weg gegangen, damit sie wirklich in Sicherheit sind", sagt er. Einige weinten, verschreckt waren sie alle, sie sind ja auch erst in der ersten und zweiten Klasse. Trotzdem seien sie sehr diszipliniert gewesen, erzählt Götz, kein Geschrei, kein Durcheinander. "Mir liegt das mit den Kindern", sagt er, dabei ist er erst 27 Jahre alt. Selber hat er noch keine, aber seine Schulkinder kennt er alle. Vier Jahre fährt er schon Bus und gerade die Tour von der Grundschule mag er besonders. Sein Vater war schon Busfahrer, da lag es wohl doch ein bisschen in den Genen, meint er. Und das, obwohl Götz als Grundschüler gar kein Buskind war.

Als er die Kinder aus dem Bus gebracht hatte, wollte der Fahrer den Qualm noch mit dem Feuerlöscher ersticken, aber es knisterte seltsam im Motorraum, da hat er es doch gelassen. Die Feuerwehr hatte er ohnehin schon informiert, klar, Götz ist daheim in Speichersdorf selber bei der Feuerwehr. Was genau den Brand ausgelöst hat, weiß er nicht. War auch sein erster als Busfahrer.

© SZ vom 24.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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