Die FDP in Bayern gerät im Wahljahr in immer größere Turbulenzen. Nachdem die Liberalen im Streit über die Abschaffung der Studiengebühren bereits auf den Kurs der CSU einschwenken mussten, was an der Basis als Umfallen wahrgenommen wird, läuft nun auch noch ein Abgeordneter zu den Freien Wählern über. Nach SZ-Informationen handelt es sich um Otto Bertermann, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und gesundheitspolitischen Sprecher der Partei.
Der 1946 geborene Mediziner zählt im Landtag zu den profilierten Abgeordneten der FDP. Der Münchner hatte zuletzt aber mit internem Ärger zu kämpfen, weil er bei der Aufstellung der FDP-Landtagskandidaten auf einem wenig aussichtsreichen hinteren Platz landete.
Von FDP-Fraktionschef Thomas Hacker kam zunächst ebenso wenig eine Reaktion wie von Bertermann selbst oder von Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Bisher war es der Fraktionsspitze der FDP immer gelungen, ungeachtet aller Unzufriedenheit in der Fraktion über die schlechte Lage und die Personalquerelen in der Berliner Parteispitze Geschlossenheit und Disziplin zu wahren. Nun verlässt wenige Monate vor der Landtagswahl mit Bertermann ein führender Abgeordneter die Fraktion.
Mehrere von Bertermanns FDP-Kollegen wurden von der Nachricht am Mittwoch kalt erwischt. Bertermann selbst hatte im Januar nach seiner Aufstellungsschlappe noch gesagt, er werde loyal weiter mitarbeiten.
Mit Material der Agenturen.