Landrätin auf Parteisuche:Pauli blitzt bei Freien Wählern ab

Die frühere CSU-Politikerin spricht von der Spitzenkandidatur bei den Freien Wählern - deren Chef jedoch sagt: Pauli ist absolut nicht vermittelbar.

Olaf Przybilla

Die Haltung ist unzweideutig: Der Landesvorsitzende der Freien Wähler (FW), Hubert Aiwanger, lehnt eine Spitzenkandidatur der Fürther Landrätin Gabriele Pauli bei der Landtagswahl 2008 ab.

"Frau Pauli ist momentan unserer Basis absolut nicht vermittelbar", sagte Aiwanger der SZ. In der Vergangenheit hätten sich rund 90 Prozent aller FW-Mitglieder, die sich an ihn gewandt hatten, gegen eine Kandidatur der ehemaligen CSU-Rebellin ausgesprochen.

In den vergangenen Wochen und spätestens, seit Pauli zugegeben hatte, von einem Magazin Geld für ein Exklusivinterview genommen zu haben, träfen sogar ausschließlich Rückmeldungen von Mitgliedern ein, die dringend vor Pauli warnten, sagte der FW-Chef.

Befremdet zeigte er sich auch vom Stil, wie sich Pauli bei den Freien Wählern ins Gespräch bringe. "Ich weiß nicht, wie Frau Pauli sich das vorstellt - wir lesen von ihren Avancen in der Zeitung, aber mit uns redet sie bislang nicht."

Pauli hatte am Freitag angekündigt, demnächst mit der FW über eine Spitzenkandidatur sprechen zu wollen. Es müsse darüber diskutiert werden, wie die FW die Fünf-Prozent-Hürde überwinden könnte.

"Da gehört es dazu, dass man ganz realistisch einschätzt: Wie ist das mit einem Spitzenkandidaten Aiwanger, wie wär's mit mir, oder sind die Freien Wähler glücklich, so wie sie aufgestellt sind", sagte Pauli dem Radiosender Antenne Bayern.

FW-Landeschef Aiwanger habe offenbar "Angst" vor ihrer Mitgliedschaft. Aiwanger hatte Pauli vorgeworfen, Exklusivinterviews erweckten beim Wähler den Eindruck eines "fließenden Übergangs zur gekauften Politik."

© SZ vom 8./9. 12 2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: