Staatsanwaltschaft ermittelt:Niederbayer filmt heimlich seine Mieterinnen

Er soll Wohnungen an junge Frauen vermietet und diese dann mit versteckten Kameras gefilmt haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Landshut gegen einen 55-jährigen Mann aus Niederbayern. Eine Mieterin hatte Verdacht geschöpft.

Die Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt gegen einen Vermieter, der junge Frauen mit versteckten Mini-Kameras in ihren Wohnungen gefilmt hat. Sprecher Ralph Reiter bestätigte einen entsprechenden Bericht des Bayerischen Rundfunks. Der 55-jährige Beschuldigte habe die Vorwürfe gestanden.

Die versteckten Minikameras waren in Schlaf- und Badezimmern von vier Mietwohnungen in Wallersdorf bei Landau installiert. Als Mieter suchte sich der Mann vorzugsweise junge Frauen aus, darunter Studentinnen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft beobachtete er sie von einem Kellerraum aus: "Da standen Speichergeräte und Computer. Das war eine Art Regie-Raum."

Nach bisherigen Erkenntnissen verbreitete der Vermieter die Aufnahmen nicht. "Die waren wohl zum eigenen Bedarf", sagte Reiter. Insgesamt sollen bis zu 70 Menschen - darunter Freunde, Bekannte und Verwandte der Mieterinnen - betroffen sein.

Eine Mieterin war dem 55-Jährigen nach Angaben der Staatsanwaltschaft gemeinsam mit ihrem Freund im vergangenen Oktober auf die Schliche gekommen. Sie hatten Verdacht geschöpft, die Wohnung durchsucht und eine Kamera entdeckt. Wann dem Vermieter der Prozess gemacht werden soll, ist noch nicht klar. "Wir müssen noch Ermittlungsergebnisse auswerten", sagte Reiter.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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