Im Fall des grausamen Doppelmordes von Höfen nahe Königsdorf (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) hat die Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen vier polnische Staatsangehörige erhoben. Eine Pflegekraft, ihr Bruder, ihr Sohn und ein Bekannter der drei müssen sich wegen Mordes, erpresserischen Menschenraubs und besonders schweren Raubs verantworten.
Laut Oberstaatsanwältin Andrea Mayer wird den drei angeklagten Männern zur Last gelegt, in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar 2017 in das Haus einer damals 76-jährigen Königsdorferin im Ortsteil Höfen eingebrochen zu sein und massive Gewalt angewendet zu haben. Durch die Misshandlungen starben eine 76-jährige Frau und ein 81-jähriger Mann, die im Haus zu Besuch waren. Die Hausbesitzerin überlebte mit schwersten Verletzungen, wurde aber erst drei Tage später aufgefunden.
Die vierte Angeklagte war zuvor im Haus als Pflegerin tätig gewesen. Ihr wirft die Staatsanwaltschaft vor, sie habe den Plan für den Einbruch entwickelt und abgesprochen. Alle Angeklagten sitzen bereits in Untersuchungshaft in Deutschland. Der Prozess wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2018 stattfinden.