Koalitionsverhandlungen:Es bleibt bei vier Jahren Grundschule

Lesezeit: 1 min

Die FDP gibt ein bildungspolitisches Ziel auf: Für eine Koalition mit der CSU verzichtet sie auf eine Verlängerung der Grundschulzeit.

Es bleibt in Bayern bei der vierjährigen Grundschule. Darauf verständigten sich CSU und FDP bei ihren Koalitionsverhandlungen in München, wie im Anschluss an das Treffen aus Teilnehmerkreisen verlautete.

Schulanfänger haben in Bayern auch weiterhin nur eine vierjährige Grundschulzeit vor sich (Foto: Foto: dpa)

Die FDP konnte sich somit endgültig nicht mit ihrer Forderung nach einer sechsjährigen Grundschulzeit durchsetzen. Allerdings soll die fünfte Jahrgangsstufe an den weiterführenden Schulen künftig eine Art "Gelenk-Klasse" sein und damit den Wechsel zwischen den einzelnen Schularten erleichtern. Die fünfte Jahrgangsstufe solle überall "flexibler" werden, hieß es.

Zudem vereinbarten CSU und FDP den Angaben zufolge sieben Modellversuche in den Regierungsbezirken, um eine "Kooperation" zwischen Haupt- und Realschulen zu erproben. Grundsätzlich sollen allerdings beide Schularten neben dem Gymnasium erhalten bleiben. Auch die Hauptschule solle weiter intensiv gefördert werden, hieß es.

An diesem Wochenende gehen die Verhandlungen über ein schwarz-gelbes Regierungsbündnis in die entscheidende Phase. Nach Angaben beider Seiten sollen dann strittige Fragen aus allen Ressorts auf die Tagesordnung kommen. Dazu zählen etwa die Online-Durchsuchung von Computern, das Ladenschlussgesetz und die Zukunft der Landesbank. Zudem geht es dann um die Haushaltspolitik und die Finanzierbarkeit sämtlicher Vorhaben.

Der designierte CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer betonte, man wolle keinen "Wunschzettel" mit vielen Vorhaben, sondern alle Pläne angesichts der Finanzmarktkrise sofort auf ihre Finanzierbarkeit hin überprüfen.

Seehofer: "Wir werden rechtzeitig fertig"

Nach Angaben Seehofers könnte am Sonntag zudem über die "Geschäftsverteilung", was die Ministerien angeht, beraten werden. CSU und FDP stehen in ihren Gesprächen unter hohem Zeitdruck. Bis Ende kommender Woche muss der Koalitionsvertrag stehen. Dann müssen Sonderparteitage das Werk absegnen, bevor sich Seehofer am 27. Oktober im Landtag zum neuen Ministerpräsidenten wählen lassen will.

"Wir werden rechtzeitig fertig", betonte Seehofer. Für kommenden Dienstag kündigte er lediglich den letzten "Feinschliff" an. In den vergangenen Tagen hatten sich CSU und FDP unter anderem auf eine Aufweichung des strikten Rauchverbots in der Gastronomie und einen rascheren Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige verständigt. Zudem wird das Versammlungsrecht korrigiert.

© dpa/ihe/akh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: