Koalition:Kretschmann lehnt Tipps für Schwarz-Grün ab

Vielleicht hatte er zuvor das Volksfest auf dem Cannstatter Wasen besucht, sodass Baden-Württembergs grünem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann Blasmusik in den Ohren lag. Jedenfalls beantwortete der studierte Biologie-Lehrer die Frage, ob er Bayerns Grünen eine Koalition mit der CSU empfehle, mit einem Exkurs auf die Festzeltbühne: "Gegen ihre großen Posaunen muss man ja erst mal Ohropax in die Ohren stecken", sagte Kretschmann zur Combo um CSU-Ministerpräsident Söder, "aber sie können auch mit der Flöte spielen."

Er wolle eigentlich keine Tipps aus der Ferne abgeben, sagte der Chef einer grün-schwarzen Landesregierung auf Anfrage bei der Regierungspressekonferenz in Stuttgart. Er könne "nur empfehlen, offen zu sein". "Ausschließeritis macht keinen Sinn." Ob man letztlich eine Koalition machen könne, sehe man erst in den Verhandlungen. Wie solche Gespräche verlaufen könnten, stelle er sich so vor: "Bei Überschriften wird man sich nicht einigen, aber unterhalb der Überschriften sind sie geschmeidig." Und was sagt der beliebteste Ministerpräsident Deutschlands über den unbeliebtesten? Nicht viel. "Ich kenne ihn nicht und habe mit ihm noch nie verhandelt."

© SZ vom 05.10.2018 / stma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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