Kirche:Marx wehrt sich gegen Kritik an Missbrauchsaufarbeitung

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München (dpa) - Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wehrt sich gegen Vorwürfe aus der Politik, die katholische Kirche unternehme bei der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs zu wenig. „Diese Kritik nehme ich nicht an“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Montag im Münchner Presseclub. Er wisse „keinen Bereich, wo ansatzweise so viel gemacht würde“. Natürlich gebe es immer noch Verbesserungsmöglichkeiten und Punkte, die diskutiert werden könnten. „Aber nicht sagen: Ihr tut nichts. Das stimmt nicht.“

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hatte sich in der vergangenen Woche für höhere Entschädigungszahlungen und die Einrichtung einer Ombudsstelle für Betroffene ausgesprochen und „Potenzial für Verbesserungen“ gesehen. Er sei „erstaunt“ darüber, sagte Marx nun. „Der Staat kann gerne etwas tun.“ Die Politik habe nur „bisher nichts unternommen“. Sie müsse dann auch alle Bereiche in den Blick nehmen, in denen sexueller Missbrauch geschehe, forderte Marx - nicht nur die Kirche.

© dpa-infocom, dpa:221219-99-958108/2

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