Kabinett:Freistaat plant Pflege-Offensive

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Imagekampagne soll helfen, Fachkräfte zu gewinnen

Von Dietrich Mittler

Die Staatsregierung will mehr Menschen für den Pflegeberuf gewinnen und plant deshalb neue Aktionen. Indes, einige der Projekte, die Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Dienstag nach der Kabinettssitzung als Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen aufzählte, laufen bereits. Dazu zählen etwa das Landespflegegeld, das auf "große Resonanz" stoße, der ehrgeizige Ausbau der Langzeit-Pflegeplätze, bei dem es aktuell allerdings "noch Luft nach oben" gebe. "Wir wollen aber auch einiges an Neuem draufsetzen", teilte die Ministerin mit. Dazu zählt neben einer Bestandserhebung zur Pflege eine Image-Kampagne, mit der Menschen für den Pflegeberuf gewonnen werden sollen. Die Ergebnisse der Studie werden im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. Auch die Imagekampagne soll erst 2020 starten. Grund: Derzeit führe bereits der Bund eine solche Kampagne durch.

Geplant ist überdies ein "Bündnis für Fachkräftenachwuchs in der Langzeitpflege", dem unter anderem die Vereinigung der Pflegenden in Bayern angehören soll. "Angedacht ist auch ein Projekt zur Wohnungsvermittlung für Menschen in Sozial- und Gesundheitsberufen", hieß es. Dabei handelt es sich um ein Projekt im oberbayerischen Dachau, das der Freistaat künftig mit 54 000 Euro fördern will. Ziel: die Vermittlung von Wohnraum "zu angemessenen Preisen". Überdies kündigte Huml ein Mentoring-Programm an, das Auszubildenden in der Pflege bei Problemen zur Seite stehen soll - etwa dem Umgang mit Schichtdiensten. Das, so hofft die Ministerin, könne viele "Ausbildungsabbrüche verhindern".

Huml betonte auch den Einsatz der Staatsregierung bezüglich der neuen generalistischen Pflegeausbildung, die die Bereiche Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege bündelt. Aus Sicht der Landtags-SPD hat die Staatsregierung aber genau hier grob versagt: Der Freistaat werde es kaum mehr schaffen, die Lehrpläne rechtzeitig an die Pflegeschulen auszuhändigen. "An vielen Schulen fällt durch die Verzögerung ein Jahrgang weg", hieß es von der SPD.

© SZ vom 25.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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