Freihung:Züge rollen nach Zusammenstoß wieder

Nach dem schweren Zugunglück in der Oberpfalz fahren über den betroffenen Bahnübergang wieder Züge. Ein Bahnsprecher bestätigte am Samstag, dass die Strecke Nürnberg-Weiden seit Freitagabend wieder freigegeben sei. Die Züge müssten die Unfallstelle in Freihung jedoch in Schrittgeschwindigkeit passieren, da es noch Schäden am Gleisbett gebe. Die Bahn rechnet damit, dass innerhalb der kommenden Woche der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Nach Angaben der Bundespolizei ist weiter unklar, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Am späten Donnerstagabend war ein Regionalzug mit 40 Reisenden auf dem Weg von Nürnberg nach Weiden in einen auf dem Bahnübergang liegen gebliebenen Schwertransporter gerast. Dabei kamen der 35 Jahre alte Lokführer und der 30-jährige Fahrer des Lastwagens ums Leben. 18 Menschen wurden verletzt, vier davon schwerer.

Unterdessen hat die Diskussion um Konsequenzen aus dem Unglück begonnen. Die SPD-Landtagsfraktion forderte spezielle Notrufsysteme an Bahnübergängen. "Wenn es einen Notrufknopf analog eines Feuermelders am Bahnübergang gegeben hätte, hätte der Lkw-Fahrer direkt ein Warnsignal an den Lokführer und die Fahrdienstleitung senden können", sagte der verkehrspolitische Sprecher Bernhard Roos. Der Bahnübergang in Freihung-Sand war mit einer Lichtzeichenanlage und Halbschranken ausgestattet. Eine kürzlich durchgeführte Prüfung der Funktionen ergab keine Beanstandungen. Wie es dennoch zu dem Unfall kommen konnte, ist weiter unklar. Ein Gutachten soll den Hergang klären.

© SZ vom 09.11.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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