Flintsbach am Inn:Mehr Lärmschutz für Brenner-Zulaufstrecke

Bund und Bahn wollen die Anwohner der bayerischen Brenner-Zulaufstrecke von München nach Kiefersfelden besser vor Lärm schützen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der DB-Konzernbeauftragte Klaus-Dieter Josel kündigten am Montag in Flintsbach am Inn den Bau zusätzlicher Lärmschutzwände von 6500 Metern Länge an. Außerdem will Dobrindt im ersten Großversuch in Deutschland an allen Siedlungen an der 100 Kilometer langen Strecke sogenannte Schienenstegdämpfer anbringen lassen. Das ist eine Vorrichtung an den Schienen, die Vibrationen und Lärm dort eindämmen soll, wo sie entstehen.

Für die neuen Lärmschutzwände wollen Bund und Bahn 13,2 Millionen Euro ausgeben. Die Wände sollen speziell den Lärm des nächtlichen Güterverkehrs für 23 000 Anlieger auf ein erträgliches Maß reduzieren. Die Reaktionen der Lokalpolitiker fielen unterschiedlich aus. Mehrere Bürgermeister bedankten sich bei Dobrindt und der Bahn, andere zeigten sich enttäuscht. Dobrindt und Josel betonten, dass die Strecke zwischen München und Kufstein lärmsaniert sei und sie nicht zu Verbesserungen verpflichtet seien. Es gehe darum, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen und dafür mehr Akzeptanz zu schaffen. Die Strecke durch das Inntal zählt zu den am stärksten befahren Güterstrecken in Deutschland. Prognosen zufolge wird sich das Güteraufkommen auf ihr schon vor der Fertigstellung des Brennerbasistunnels 2026 nahezu verdoppeln.

© SZ vom 20.09.2016 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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