Fernsehduell in Bayern:Beckstein macht's

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Highnoon in Bayern - Günther Beckstein nimmt die Herausforderung gegen Franz Maget an. Damit wird es dieses Jahr erstmals ein Fernsehduell vor der Landtagswahl geben.

Dieses Jahr kommt selbst die CSU dem Duell im Fernsehen nicht aus. Jetzt ist es amtlich: Ministerpräsident Günther Beckstein hat die Einladung des Bayerischen Rundfunks (BR) zu einem Fernsehduell mit SPD-Herausforderer Franz Maget angenommen. Vor der Landtagswahl am 28. September wird es also erstmals auch in Bayern eine TV-Debatte zwischen den Kandidaten geben.

Maget vs. Beckstein: Dieses Jahr stellt sich die CSU der Herausforderung Fernsehduell. (Foto: Foto: dpa)

"Ja, ich werde teilnehmen", sagte Beckstein in München. "Ich freue mich auf das Duell, weil ich denke, ich habe die besseren Argumente."

Es müsse lediglich noch ein Termin dafür gesucht werden. Beckstein verwies auf Terminüberschneidungen. An dem Tag, den der BR vorgeschlagen hatte werde er sich voraussichtlich zu Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin aufhalten müssen. Es werde sich aber ein Termin finden, gab sich Beckstein zuversichtlich.

Maget hatte die BR-Einladung bereits vergangene Woche angenommen. Beckstein hatte zunächst gefordert, es müsse geklärt werden, in welcher Funktion Maget antreten wolle: allein als SPD-Spitzenkandidat, als Spitzenkandidat einer Vierer- oder Fünferkoalition oder - wenn dies von den Grünen anerkannt werde - als gemeinsamer Oppositionsführer.

2003 hatte Maget symbolisch vor der Staatskanzlei einen überdimensionalen Fehdehandschuh geworfen. Er forderte damals den seinerzeitigen Regierungschef Edmund Stoiber zu einem Duell auf. Doch der lehnte dies strikt ab - aus Angst, man könne damit den Gegner aufwerten.

Edmund Stoiber ist bislang der einzige in der CSU, der Erfahrungen mit Fernsehduellen gesammelt hat. Er duellierte sich 2002 vor der Bundestagswahl gleich zweimal mit Bundeskanzler Gerhard Schröder. Es waren die ersten Debatten nach amerikanischem Vorbild im deutschen Fernsehen - und Stoiber schlug sich jeweils besser als erwartet.

Erwin Huber wiederum hatte 2007 eine Einladung des BR abgelehnt. Der Sender wollte ein Duell veranstalten, als sich Huber und Seehofer um den CSU-Vorsitz bewarben. Horst Seehofer sagte zu, Erwin Huber lehnte ab.

TV-Duelle werden auf Landesebene immer üblicher - zuletzt etwa in Hessen zwischen Amtsinhaber Roland Koch (CDU) und Herausforderin Andrea Ypsilanti. Aufgrund der abnehmenden traditionellen Parteibindung der Wähler nimmt die Macht der Bilder zu. Das sieht auch die CSU so. Und Franz Maget? Der freut sich schon auf die Debatte, schreibt er in einer Mitteilung.

© sueddeutsche.de/dpa/hai/bosw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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