Erwin Huber:"Ich will bis 2009 in München bleiben"

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Huber will nicht nach Berlin - auch nicht als Parteivorsitzender. Das hat der Niederbayer deutlich gemacht - und muss sich nun anhören, provinziell zu sein.

Kassian Stroh

Der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber, ist Spekulationen entgegengetreten, er wolle im Fall seiner Wahl zum CSU-Parteichef im Herbst einen Posten in der Bundesregierung übernehmen. "Wenn ich als Parteivorsitzender gewählt werde, möchte ich, dass Michael Glos und Horst Seehofer Bundesminister bleiben", sagte Huber.

Erwin Huber will auch als CSU-Parteivorsitzender in Bayern bleiben. (Foto: Foto: dpa)

Die beiden vertreten die CSU am Berliner Kabinettstisch, Landwirtschaftsminister Seehofer konkurriert mit Huber um den Posten des CSU-Chefs.

Huber sagte: "Ich will bis 2009 in München bleiben." Zuvor hatte die Leipziger Volkszeitung unter Berufung auf Unions-Kreise von einem geheimen Plan berichtet, wonach Huber im Falle seiner Wahl Bundeswirtschaftsminister werden solle und Amtsinhaber Glos Verteidigungsminister. Dann müsste Franz Josef Jung (CDU) weichen, der Seehofers Ressort übernähme.

Das nannte Huber "Spekulation". "Ich verdränge niemanden", fügte er hinzu. Selbst für den Fall, dass Seehofer als Minister zurückträte, habe er die Absicht, in München zu bleiben.

Im Zweikampf um die Nachfolge Edmund Stoibers als CSU-Vorsitzender setzt Seehofer nicht zuletzt auf das Argument, er als Bundesminister könne den bundespolitischen Anspruch der CSU besser verkörpern als ein Landespolitiker wie Huber.

Erst am Montag hatte er in einem Interview seinem Kontrahenten indirekt Provinzialität vorgeworfen, als er sagte: "Wir erleben doch gerade am SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, zu welchem Wahrnehmungsgefälle es führt, wenn jemand versucht, aus einem Bundesland in den großen politischen Wettbewerb einzutreten."

Hubers Gegenargument ist, dass die CSU bis 2009 vier Wahlkämpfe in Bayern bestreiten müsse, was ein Parteichef von München aus besser bewältigen könne. Für die Zeit nach Bundestagswahl 2009 hat Huber indes mehrfach angedeutet, sich einen Wechsel nach Berlin vorstellen zu können, sollte die CSU dann an der Bundesregierung beteiligt sein.

(SZ vom 13.6.2007)

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