Erfolgreicher Zuchtbulle:Bayern verliert den Superstier

Hippo hat rund 200.000 Nachkommen auf fünf Kontinenten gezeugt. Nun ist der erfolgreiche Zuchtbulle eingeschläfert worden. Beim Gang zur Weide hatte er sich das Becken gebrochen.

Die wilde scheue Kuh Yvonne bleibt nach wie vor in den Wäldern im Landkreis Mühldorf verschollen - traurige Gewissheit aber gibt es über das Schicksal von Hippo, dem besten Fleckviehbullen Bayerns. Der erfolgreiche Zuchtbulle hatte über 200.000 Fleckvieh-Kälber gezeugt, nun musste er im für seine Gattung stolzen Alter von fast fünfzehn Jahren eingeschläfert werden. Beim Gang zur Weide hatte er sich das Becken gebrochen. Hippo lebte dort seit zwei Jahren im verdienten Ruhestand.

Nachkommen von Hippo? Gut möglich! Drei Kühe in einem sächsischen Stall. (Archivbild) (Foto: dapd)

Viele Jahre hatte man mit dem Superstier in der Besamungsstation in Grub bei München größte Erfolge gefeiert: Seine 200.000 Nachkommen sind über fünf Kontinente verteilt, von Australien über Südafrika bis in die USA. Allesamt sind die Hippo-Kinder etwas besonderes, geben entweder extra viel Milch oder legen rasant an Muskelfleisch zu.

Wie eintönig Hippos Leben auf der Besamungsstation war, wissen nur die Experten der dortigen Bayern Gentechnik GmbH. Sicher ist aber, dass Hippo im Jahr 2007 zuletzt eine echte Kuh sah, als er in Miesbach zum "Fleckviehbullen des Jahres" gekürt wurde.

Weltweit hat Hippo, der in einem niederbayerischen Stall das Licht der Welt erblickt hatte, also ziemlich direkten Einfluss auf die Fleckviehrasse genommen. Die Sache bleibt weiter in der Familie: Ein erfolgreicher Zuchtstier namens Holzmichl ist sein Sohn.

© SZ vom 04.08.2011/heid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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