Dinkelscherben:Neue Buslinie - und keiner fährt mit

In Schwaben ist ein Linienbus fünf Monate lang fast ohne Fahrgäste unterwegs gewesen. Die Kleinbusse, die seit Mai an vier Tagen in der Woche die Gemeindeteile von Dinkelscherben im Kreis Augsburg miteinander verbanden, hatten in dieser Zeit nur drei zahlende Passagiere. "So blöd es klingt, es ist so", sagte Bürgermeister Edgar Kalb. Die Marktgemeinde hat nach Angaben des Rathauschefs das Angebot nun mangels Nachfrage eingestellt. In den vergangenen Monaten seien für die Buslinie von der Kommune etwa 5000 Euro gezahlt worden. Jeder Fahrgast wurde somit quasi mit fast 1700 Euro subventioniert, die einfache Fahrt kostete zwei Euro. Die Gemeinde hatte gehofft, jedes Jahr mindestens 4000 Euro durch den Ticketverkauf einnehmen zu können. In diesem Fall wäre ein jährlicher Zuschuss von 6000 bis 8000 Euro einkalkuliert worden. Der Bürgermeister hatte von den beauftragten Busunternehmen die Auskunft bekommen, "dass der Bus alleine durch die Gegend fährt". Ursprünglich sei man von durchschnittlich fünf Passagieren pro Fahrt ausgegangen, berichtete Kalb. Die Idee für die Buslinie sei beim Kommunalwahlkampf 2014 entstanden, als sich die Bürger über ein mangelndes Nahverkehrsangebot beklagt hätten.

© SZ vom 10.10.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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