Die Woche:Heldin der Woche

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Der "Paketkopter 3.0" hat James-Bond-Feeling nach Reit im Winkl gebracht. (Foto: Andreas Heddergott)

Helden hinterlassen Eindruck - erst recht, wenn sie gar nicht mehr unter uns weilen. Das gilt auch für die Flugdrohne der Deutschen Post, die gut drei Monate lang Pakete von Reit im Winkl hinauf zur Winklmoosalm transportiert hat. Obwohl die gackerlgelbe Pack-, Start- und Landestation im Ortskern der Chiemgau-Gemeinde längst wieder abgebaut ist, brachte es der elektrisch angetriebene "Paketkopter 3.0" diese Woche noch mal ins Fernsehen, weil die Post erste Erkenntnisse aus ihrem Langzeittest bekannt gab. Bürgermeister Josef Heigenhauser (FW) ist begeistert: "Das ist wirklich eine tolle Werbung für Reit im Winkl", sagt er. Und ja, es erinnert schon ein bisschen an James-Bond-Filme, wie sich oben am DHL-Skyport - so heißt die knallgelbe Station - automatisch ein Hangardach öffnet. Das lässt sich nun bis in alle Ewigkeit im Internet unter Youtube anschauen. Im Film steigt er auf, dieser neu entwickelte Schwenkflügler, dem bestimmt einmal ein Ehrenplatz im Deutschen Museum sicher ist - mitten unter all den anderen historischen Fluggeräten, die nur zu oft kriegerischen Zwecken dienten.

Freilich, anfangs hatten sich in Reit im Winkl einige mächtig aufgeregt, weil sie eine Beeinträchtigung des Tourismus befürchteten. Auch brachte die von der Post zunächst angestrebte Geheimhaltung die Gerüchteküche mächtig zum Brodeln. Bürgermeister Heigenhauser führte ein Gespräch herbei, und dann schlug die Skepsis in Zustimmung um. Der Paketkopter hinterlässt einen guten Eindruck. Wofür einstmals Postboten auf Tourenskiern gut einen Tag lang brauchten, das schafft die Drohne in wenigen Minuten. Für die Touristen war sie jedenfalls eine Show. Fast schade, dass das Modell 3.0 nun andernorts neuer Einsätze harrt.

© SZ vom 14.05.2016 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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