Die Woche:Held der Woche

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Kinder in Gruselkostümen schleichen durch die Dunkelheit auf der Jagd nach Süßigkeiten - es ist Montagabend: Halloween in Penzberg. Als Geist verkleidet und mit blutverschmiertem Mund spielt Bleart Rama zusammen mit Freunden in der Nähe des Stadthotels Berggeist, während sein Blick auf einer schwarzen Geldbörse hängen bleibt. Mehr als 300 Euro Bargeld, mehrere Dokumente und diverse Scheckkarten befinden sich darin. Der neunjährige Bub weiß sofort: "Das gehört jemandem und der muss das unbedingt zurückbekommen." Er läuft schnell nach Hause und fragt seinen Vater, Faton Rama, was jetzt zu tun sei. "Es ist doch selbstverständlich, dass man zur Polizei geht, weil man daran denkt, wie man sich selbst fühlen würde, wenn man so etwas verliert", sagt der 41-Jährige. Von seinem Sohn hatte der stolze Vater nichts anderes erwartet.

Umgehend brachte Bleart die Geldbörse zusammen mit seinem Vater und dem älteren Bruder zur Penzberger Polizei. Nach einigen Ermittlungen machte die Polizei den 63-jährigen Eigentümer ausfindig. Der hatte den Verlust bemerkt, mehrere Stunden danach gesucht und war gerade dabei, seine Scheck- und Kundenkarten sperren zu lassen. Der glückliche Eigentümer zeigte sich überaus erkenntlich und drückte Bleart als Dank etwas in die Hand, was dieser zunächst nicht bemerkte. Später auf dem Heimweg, die große Überraschung: Der Bub hatte das Bargeld, das sich in der Geldbörse befand, als Finderlohn zugesteckt bekommen. Bleart ist sehr glücklich über diese Großzügigkeit des Mannes und will nun davon etwas weitergeben. Er möchte den Finderlohn mit seinen Freunden teilen. Die schmieden schon kräftig Pläne, wie man das Geld sinnvoll und mit viel Freude nutzen könnte.

© SZ vom 05.11.2016 / tch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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